John Sinclair Nr. 107: Die Geier und der Wertiger
George McKammit blieb stehen und kratze sich im struppigen Vollbart. " Hattest
du schon mal Todesahnungen?" fragte er seinen Begleiter. Abel Grogger
schüttelte erschrocken den Kopf. "Mensch, was soll das denn?" "Ich habe
sie in diesem Augenblick!" sagte McKammit. Er blickte sich furchtsam um.
"Willst du mich das Gruseln lehren?" fragte Grogger ärgerlich. "Spürst
du denn nichts?" "Verdammt noch mal, nein!" "Gefahr, Abel. Sie ist ganz in
der Nähe!" Abel Grogger schluckte. Er musterte den Freund besorgt. So
hatte er George noch nicht erlebt.
von Friedrich Tenkrat, erschienen am 21.07.1980, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair reist nach Bombay, da dort ein Wertiger sein Unwesen treibt.
Er befragt zwei britische Seeleute, George McKammit und Abel Grogger, die
dem Untier nur mit knapper Not entkommen sind. Sie berichten John von einer
schwarzen Sekte, die außerhalb von Bombay ihren Sitz haben soll. Doch
bevor sie John erzählen können, wo sich das Quartier der Sekte
befindet, werden sie von mehreren Geiern angegriffen. John kann die Geier
mit Silberkugeln teilweise vernichten und teilweise verjagen, doch McKammit
wird schwer verletzt. Die beiden Seeleute weigern sich aus Angst, John zu
verraten, wo sich die Sekte befindet. Zur selben Zeit befinden sich die beiden
Sektenforscher Harald McClure und William van Dyke auf den Weg nach Kanheri.
Dort befinden sich hunderte von Höhlenkloster. Eines dieser
Höhlenkloster befindet sich im Besitz der schwarzen Sekte. Innerhalb
des Klosters finden sie einen Garten mit lauter merkwürdigen Pflanzen.
Es scheint so, als ob die Pflanzen von einem schwarzmagischen Leben erfüllt
sind. William van Dyke wird von einer dieser Pflanzen infiziert und gerät
so in den Bann des Bösen. Mitten in diesem Garten befindet sich ein
Holzgestell, auf dem ein lebloser alter Mann liegt, bewacht von etlichen
Geiern. Van Dyke verwandelt sich in einen Geier und die Pflanzen greifen
McClure an. Unterdessen hat John von Donna Varese, einer italienischen
Journalistin, die mit ihm im selben Hotel wohnt, von den Höhlenklostern
in Kanheri erfahren. John macht sich auf den Weg und gabelt unterwegs einen
alten Mann namens Malagu auf, der nach Kanheri will. Doch Malagu ist niemand
anders als der Wertiger, der John angreift. Der Geisterjäger kann Malagu
vertreiben, wird aber von der Polizei gefangen genommen. Nach einigem hin
und her mit der Polizei, kann sich John nun endlich auf den Weg nach Kanheri
begeben. Im Kloster angekommen, kann er noch rechtzeitig Harald McClure aus
den Klauen der Pflanzen befreien. Unterdessen wird Donna Varese von dem Matrosen
George McKammit ins Kloster entführt. McKammit wurde durch seine Verletzung
von dem Geier selber mit dem Bösen infiziert. Im Höhlenkloster
kommt es dann zum entgültigen Kampf gegen Malagu und seine Geier. Donna
und McClure sollten durch eine fleischfressende Pflanze sterben, während
John durch eine Grube ins Höllenfeuer springen soll. Doch John packt
sich Malagu und reißt ihn mit in die Tiefe. Durch sein Kreuz wird John
beschützt und vernichtet Malagu mit dem silbernen Dolch. Dadurch gerät
John wieder an die Oberfläche. Auch die Pflanzen und die Geier wurden
durch Malagus Vernichtung ebenfalls vernichtet.
Meinung:
Dieser Roman ist mal wieder einer der besseren von Friedrich Tenkrat.
Diesmal verschlägt es John nach Indien, was mir persönlich wieder
mal gefiel. Solch tropische Kulissen haben für mich immer einen besonderen
Reiz. An dem Roman hab ich an sich nichts auszusetzen. Lediglich ein paar
kleine Fehler schlichen sich dazwischen. Zum einen zählt John Myxin
noch zu seinen größten Erzfeinden, obwohl der kleine Magier schon
praktisch zum Team gehört. Zum anderen zählt John auch schon Dr.
Tod zu seinen Feinden, obwohl dieser erst im nächsten Roman zum neuen
Leben erwacht. Aber darüber lässt sich mal großzügig
hinwegsehen. Der Roman bietet schöne kurzweilige Unterhaltung.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt genauso im Roman vor und zeigt Malagu inmitten seiner
Geier.
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Vicente Ballestar-Motiv war seitenverkehrt auch schon auf dem spanischen
Comic-Magazin SOS Nr. 17 verwendet worden: