John Sinclair Nr. 99: Die Lava-Falle
Sechs junge Leute fuhren auf den Ätna. Aber nur fünf von ihnen
sollten zurückkommen. Unbekümmert lachend traten sie die Fahrt
an. Sie versprachen sich ein herrliches Abenteuer. Keiner von ihnen ahnte,
daß in den Tiefen des feuerspeienden Berges Sutur lauerte. Der Dämon
des Feuers plante, Sizilien in ein Massengrab zu verwandeln. Und ein Mitglied
der Touristengruppe sollte sein erstes Opfer werden. Der schauerliche Dämon
heizte die Hölle an und bereitete die tödliche Lava-Falle vor.
von Richard Wunderer, erschienen am 26.05.1980, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Sechs junge Leute machen einen Ausflug auf den Ätna, als eines der
Mädchen, Pat, ein Monster in der Lava sieht. Ohne Vorwarnung läuft
sie über den Kraterrand in die Lava hinein. Bill Conolly wird von einem
Mann informiert, dessen Tochter ebenfalls unter den Jugendlichen war. Bill
und John Sinclair reisen deshalb nach Catania, um dem Rätsel auf die
Spur zu kommen. Am Ätna werden sie plötzlich mit Lava-Zombies
konfrontiert, die dem Dämon Surtur dienen. Seine Macht ist noch nicht
voll ausgereift, doch wenn es soweit ist, will er den Ätna ausbrechen
lassen und ganz Sizilien unter seiner Lavaflut ersticken lassen. John informiert
Suko und Jane in London, die sich beide sofort auf den Weg nach Catania machen.
Sie beschützen die restlichen Jugendlichen. Nur einer, Giorio wird ebenfalls
zum Lava-Zombie. John erfährt von einer Ampulle mit einer magischen
Flüssigkeit. John muß nun in den Krater steigen und die Ampulle
direkt vor Surtur werfen, bevor er noch in dieser Nacht seine volle Stärke
erreicht. John klettert in den Krater und versprüht die Flüssigkeit
über Surtur, der dadurch vernichtet wird.
Meinung:
Au weia. Wieder einmal ein schöner Rohrkrepierer von Gastautor Wunderer.
Eine ziemlich dünnflüssige Geschichte, die nicht viel hergibt.
Man ist schon fast am Ende des Romans und John ist ganz verzweifelt, weil
er keine Ahnung hat, wie er Surtur vernichten kann, da fällt
urplötzlich jemanden ein, daß es da ja einen Mann gibt, der bestimmt
mehr über den Vulkan weiß und helfen kann. Gesagt getan, John
begibt sich zu dem Mann, der natürlich die Geschichte um Surtur In-
und Auswendig kennt und gleich mal weiß, wie man Surtur vernichten
kann. Diesem Roman kann ich grad mal noch 1 Kreuz geben.
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Die Szene kommt nicht im Roman vor. Auch Surtur wird ganz anders beschrieben.
Eher wie ein Krakenähnliches Monster. Trotzdem ganz nett.
Coverbewertung:
Rezension von Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Dieses Mal entführt uns ein John Sinclair-Roman nach Sizilien und zwar
nach Catania, welches nicht weit vom Vulkan Ätna entfernt liegt. Eine
sechsköpfige Gruppe junger Leute (Touristen aus England, Frankreich,
Amerika und auch zwei Sizilianer) machen sich auf den Weg und suchen, getrieben
von Leichtsinn, den Kraterrand des Vulkans auf. Dort kommt die Amerikanerin
Pat Willard ums Leben, als sie, getrieben von unsichtbaren Kräften des
Dämons Surtur, in die glühende Lava stürzt. Bill Conolly wird
auf dieses mysteriöse Geschehen aufmerksam, weil der Vater eines der
überlebenden Mädchen, der Chefredakteur einer Zeitung ist und ihn
über die wahren Geschehnisse informierte. Der Reporter überredet
John Sinclair dazu, nach Sizilien zu fliegen und sich der Sache anzunehmen.
Er selber begleitet den Geisterjäger und so erreichen sie Catania einen
Tag später, als Giorgio Serpione - der junge Sizilianer, der in Pat
Willard verliebt war und ihr Ende mitansehen mußte - getrieben von
deren Stimme zum Ätna aufbricht und sich selber auch in die Lava
stürzen soll. Unter Aufbietung all seiner Willensstärke kann Giorgio
jedoch dem Bann Pats, die als verbrannte Untote zurückkehrt, entkommen
und nach Catania zurückkehren. Inzwischen sind John und Bill am Ziel
angekommen und mit Captiano Alfieri (komischer Zufall, einer der Sprecher
auf den neuen JS-Hörspielen heißt auch Alfieri) von den Carabinieri
zusammengekommen. In seinem Hotelzimmer beobachtet John die Mutter von Pat
Willard, wie sie, ganz und gar untypisch für eine leidende Frau, lachend
in ein Taxi springt und in Richtung des Vulkans fährt. John wittert
Unrat und folgt ihr, gemeinsam mit Bill in einem geliehenen Sportwagen. John
kann die Frau davor bewahren ebenfalls in den Tiefen der glühenden Lava
des Vulkans geröstet zu werden und zieht den ersten Zorn des Dämons
Surtur auf sich. Wieder zurück im Ort trifft der Geisterjäger sich
mit den übrigen überlebenden Freunden Pat Willards und erfährt
von ihnen, daß zum einen die Alten aus Catania sie hassen würden
und auch schon handgreiflich wurden, weil sie meinen sie hätten den
Dämon erweckt. Zum anderen verspürt jeder von ihnen außerhalb
der schützenden Mauern des Doms von Catania den Drang einer hypnotischen
Botschaft Pats nachkommen zu müssen und ebenfalls zum Vulkan aufzubrechen.
John ordnet an, daß sie im Dom bleiben sollen, da dieser offenbar einen
gewissen Schutz vor den Kräften der Untoten bietet. Im Krankenhaus -
wo die Mutter von Pat liegt - werden die beiden Freunde dann Zeuge, wie Giorgio
Serpione flieht. Bei dem Versuch ihn aufzuhalten stürzt John von der
Fassade des Krankenhauses und schlägt auf dem Beton vor dem Gebäude
auf. Er ist zwar schwer angeschlagen aber dennoch fast unverletzt. Während
John ausgeknockt daliegt, rücken die vier jungen Leute aus dem Dom aus
und werden von Pat Willard in einem Lastwagen entführt und zwar - ganz
klar - in Richtung Ätna. John und Bill können das verhindern, aber
Pat Willard entkommt abermals. Während die jungen Leute im Krankenhaus
in eine Art künstliches Koma versetzt werden, um dem Drängen Surturs
und Pat Willards zu widerstehen und Jane Collins und Suko von London aufbrechen,
um John und Bill zu unterstützen, tötet Surtur
höchstpersönlich die Insassen eines Buses von Messina nach Catania
und verschafft sich somit ein gutes Dutzend neuer untoter Helfer. Während
John und Suko gemeinsam mit der jungen Sizilianerin Elena Fantucci (sie
gehörte auch zu der Gruppe vom Anfang) nach Giorgio Serpione sucht,
trifft Jane bei Bill im Krankenhaus ein, wo dieser die komatösen Freunde
bewacht. Sie werden dort von den Untoten aus dem Bus angegriffen, die diese
entführen wollen. John und Suko treffen, gemeinsam mit Elena an der
Küste auf Giorgio, doch dieser ist mittlerweile auch ein Untoter, wie
Pat Willard und zu zweit kämpfen sie mit den Geisterjägern,
während ein von Surtur gelenkter Lavastrom auf sie zuhält. Die
Lage scheint verfahren! Können unsere Freunde weiteres Unheil abhalten
und Surtur, dessen Kräfte kurz davor stehen, sich vollkommen zu entwickeln,
doch noch vernichten? Wer weiß, wer weiß.....?
Meinung:
Oh man, da haben wir mal wieder ein ganz schönes Durcheinander, Miteinander
und Nebeneinander vor uns. Ich erwähne nur mal ganz kurz, daß
ich die Richard Wunderer-Romane der John Sinclair-Serie eigentlich
überhaupt nicht mag. Und tatsächlich wurde ich bei der Lektüre
des vorliegenden Romans in meiner Meinung wieder einmal bestärkt. Wunderer
leiert hier eine hundslangweilige Story herunter, in der er zwar zahlreiche
Action-Sequenzen verwendet, die aber allesamt verpuffen. Wieder einmal
verfällt Wunderer einer (ihm wohl) liebgewordenen Angewohntheit und
läßt seine Protagonisten zwischen zwei oder drei Standorten hin-
und herhetzen, ohne daß sich so etwas wie Spannung aufbaut. Nein, vielmehr
erweckt die Geschichte (wenn man sie dann so nennen mag) eher eine gewisse
Verdrossenheit, so daß:
a) man ewig lange braucht, bis man diese 64 Seiten durchgelesen hat!
b) jede Zeile hereingezwungen werden muß!
c) einem diese ewige Zeit sogar dreimal so lang erscheint!
d) es einen am Ende eigentlich gar nicht interessiert, ob die Helden
überleben und der Bösewicht vernichtet wird.
e) man wirklich dankbar ist, wenn man diesen Schund beiseite legen kann!
ABER: Bei aller Verdrossenheit und Freude darüber, diesen Roman nie
wieder lesen zu müssen, möchte ich ehrlich gestehen, daß
ich zwei Dinge doch ganz gut fand.
1.) Die Idee mit der Ampulle und der geheimnisvollen geweihten Essenz, die
Surtur am Ende den Garaus macht.
2.) Der Kampf im Krankenhaus, den Bill und Jane praktisch Seite an Seite
bestreiten und in dem sie sich, lediglich mit etwas Weihwasser und Kruzifixen
aus den Krankenzimmern, gegen ein Dutzend Untoter verteidigen. Das sind zwar
Pluspunkte, aber die reichen einfach nicht aus, um dieses flaue Teil von
einem Heftroman herauszureißen. Nein, da hätte sich Wunderer schon
etwas mehr einfallen lassen müssen. Positiv zu erwähnen ist lediglich
noch, daß dieser Roman der vor-vor-vorletzte von Richard Wunderer innerhalb
der JS-Serie war. Dann noch ein kleiner Gag, der aus einem Setzer- oder auch
Schreibfehler oder gar einem Denkfehler resultiert. Auf Seite 6 wird Surtur
im Krater schwimmend, mit einem Polypen, der lange Fangarme besitzt beschrieben.
Auf Seite 7 unterhält Bill sich mit John über den Zwischenfall
und berichtet, daß eine der Zeuginnen aussagte, Pat Willard habe einen
Polizisten (!!!) inmitten der Lava gesehen. Na ja, ich weiß ja, daß
einige Ordnungshüter - und die aus Sizilien vielleicht besonders - ein
dickes Fell haben und man sie im allgemeinen als "Polypen" bezeichnet, aber
in glühender Lava schwimmen, daß dürfte selbst diesen Burschen
unmöglich sein. Also kurzes Fazit am Ende: Eine Woche vor Beginn des
Mega-Events der 100er Trilogie, senkte dieser Roman den Qualitätspegel
der Serie gehörig ab. Wunderer zauberte einen völlig
überflüssigen und langweiligen Roman hervor, den lediglich die
Sache mit der Ampulle und der Kampf im Krankenhaus davor bewahren mit 0 Kreuzen
aus dieser Rezi hervor zu gehen. In diesem Sinne gewähre ich dann also,
ein wie von Lava stark angesengtes und bröckeliges Gnadenkreuzchen.
Ich glaube, ich bin zu weich als Rezensions-Autor! ;-)
Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Richard Wunderer geschrieben!
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover steht in einem krassen Gegensatz zur Qualität des Romaninhaltes.
Dieser übergroße, glühende Kerl, der da böseguckend
(und zwar wirklich böseguckend) aus dem Krater in die Höhe fährt,
umhüllt von Lava sieht schon beängstigend aus und insgesamt zeigt
das Bild eine düstere Atmosphäre von Tod und Zerstörung. So
in etwa stelle ich mir die Vernichtung der Stadt Pompeij vor, auch wenn die
Leute damals wohl anders gekleidet gewesen wären, als die beiden
Männer die in den Vordergrund fliehen, und die Ballestar meiner Meinung
nach ebenfalls gut getroffen hat, auch wenn das Bild so in der Geschichte
nicht vorkam. Vielleicht auch ganz gut so, denn dann wäre das Cover
vielleicht auch so schlecht geworden, wie der Roman. So aber gebe ich
gerne:
Coverbewertung: