John Sinclair Nr. 90: Jagd auf die Dämonenwölfe
John Sinclair Nr. 90: Jagd auf die Dämonenwölfe


Eine Welle heran, erfaßte den Bug des Schlauchbootes, hob es hoch, um es einen Herzschlag später wieder in das Wassertal sinken zu lassen Seewasser spritzte mir ins Gesicht. Die kalte Sprühdusche erinnerte mich wieder an mein Schicksal und damit auch an meine hoffnungslose Lage. Werwölfe hatten mich überwältigt, gefesselt und zu einer Lichtung geschleppt, wo ich mit ansehen mußte, wie sich sieben normale Menschen in diese Bestien verwandelten.


von Jason Dark, erschienen am 24.03.1980, Titelbild: Sebastia Boada

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Während die Werwölfe mit dem Schiff auf dem Weg nach London sind, kommt es im Meer vor Army Island zum erbitternden Kampf. Bill Conolly kämpft um Johns Leben. Die beiden können die Werwölfe in größter Not vernichten und machen sich auf die Jagd nach den restlichen Werwölfen. In der selben Nacht treiben sich der Drogenhändler Mel Djaffir und sein Leibwächter Hassan Le Duc am Themseufer herum, als sie von der Polizei festgenommen werden. Das Polizeiboot kracht plötzlich mit einem anderen Schiff zusammen. Dem Schiff der Werwölfe. Die Polizisten kommen ums Leben, aber Djaffir und Le Duc können noch entkommen. Sie fliehen in ein naheliegendes Fabrikgebäude, als plötzlich die Werwölfe und Rapp auftauchen. Sie töten Djaffir, während Le Duc ein paar der Wölfe mit seinem Schwert köpfen kann. Es bleiben also nur noch van Cleef und Rapp. Zur selben Zeit finden John und Bill die zerstörten Schiffe und gelangen auch auf das Fabrikgelände, wo es auf dem Dach gerade zum Kampf zwischen Rapp und Le Duc kommt. Le Duc kann Rapp verletzen und van Cleef tötet Le Duc, bevor er im nahen Wald verschwindet. Rapp gibt John das Kreuz zurück und dieser macht sich nun auf die Jagd nach van Cleef. Dieser hat sich unterdessen vom Schiff die Geisel Susan geholt, als John auftaucht und van Cleef mit Silberkugeln vernichtet.


Meinung:
Rasant geht es weiter in einem aufreibenden Kampf auf hoher See. Allerdings hält dieser Roman nicht das, was das Ende des ersten Teils verspricht. Er ist nicht schlecht und eigentlich ziemlich gut, aber das Niveau sinkt etwas, was meiner Meinung nach an diesen dumpfen Charakteren Le Duc und Djaffir liegt. Was ich an Rapp nicht verstehe, da macht er aus eigenem Antrieb gemeinsame Sache mit den Werwölfen, geht über Leichen und hat keinerlei Erbarmen und wirkt dadurch noch eine viel grausamer als die Werwölfe selber und dann wird er am Schluss mit dem Schwert am Arm verletzt und gibt John plötzlich aus heiterem Himmel und ohne Zwang sein Kreuz wieder zurück. Er bittet John sogar, van Cleef zu vernichten, so als ob er nie was böses wollte. Aus der Rolle wurde ich jetzt irgendwie nicht so recht schlau. Vielleicht hat er nur Angst vor dem Militärgericht. Eine Sache, bei der ich noch eine Krise bekommen kann ist die Tatsache, das John zweimal die Chance hat, van Cleef zu vernichten, dies aber nicht tut, weil van Cleef mit dem Rücken zu ihm steht. John kann ihn deshalb nicht erschießen. Dies ließ ich mir ja noch bei einem normalen Menschen eingehen, aber doch nicht bei einem blutrünstigen Dämon, der selber nicht davor zurückschreckt, andere hinterrücks und eiskalt zu ermorden. So gutherzig muß da unser guter John auch wieder nicht sein. Nichts desto trotz war der zweite Teil recht unterhaltsam. Freu mich schon auf den nächsten Werwolf-Roman.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover hat so gut wie nichts mit dem Roman zu tun, außer, daß dort Werwölfe abgebildet sind.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Chricki:


Kurzbeschreibung:
John wurde von den Werwölfen gefangen genommen und soll nun von zwei von ihnen im Meer ertränkt werden während der Rest sich auf den Weg nach London macht. Bill Conolly hat jedoch die Verfolgung Johns aufgenommen und kann ihn soeben vor dem Ertrinken retten und mit ihm gemeinsam die Dämonenwölfe vernichten. Nun müssen sie van Cleef und seine Schergen vor London einholen und Susan Howard aus der Gefangenschaft befreien. Was sie jedoch noch nicht ahnen: es gibt einen Zwischenfall der Werwölfe mit Schmugglern und der Polizei, wodurch sozusagen ein Drei-Fronten-Krieg zustande kommt. Wenn zwei sich streiten, freut sich der dritte. Wer wird diesmal der lachende dritte sein?


Meinung:
Nicht ganz so gut wie der erste Teil, aber immernoch spannend und vor allem actionreich, die Gruselstimmung kommt hier etwas zu kurz. Mir hat allerdings das Ende auf dem Fabrikgelände gefallen, wo man nicht nur um den Nachtwächter und seine Frau bangen muss, sondern auch um das Leben Le Ducs, der sich ebenfalls gegen die Dämonen stellt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Naja, die Werwölfe sind ganz gut getroffen, ich mag diese Abbildungen mit diesen "menschlichen" Werwölfen nicht, wo sozusagen Menschen mit Fell im Gesicht abgebildet sind, da sind mir solche Cover lieber. Mich stört hier der helle Hintergrund: es ist der Mond zu sehen, eine brennende Straßenlaterne und Werwölfe, es ist aber helllichter Tag. Mit Nachthimmel wäre das Bild perfekt. Na, wer da wohl gepfuscht hat ;).


Coverbewertung:
3 Kreuze

Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Gesicht der links im Bild befindlichen Frau war spiegelverkehrt auch schon auf dem Professor Zamorra Roman Nr. 268 abgebildet. Beide Bilder stammen übrigens auch vom selben Maler Sebastian Boada:

Professor Zamorra Nr. 268: Traumschiff des Schreckens


Und noch deutlicher werden die Gemeinsamkeiten, wenn man sich das ebenfalls von Sebastian Boada gemalte Cover des Dämonenkiller-Romans Nr. 131 anschaut. Dort ist die Frau nämlich ebenfalls noch einmal verwendet worden:

Dämonenkiller Nr. 131: Das lautlose Grauen


Übrigens war exakt das gleiche Titelbild-Motiv wie auf dem John Sinclair-Roman seitenverkehrt auch noch auf dem Cover des australischen Comic-Magazins GHOSTLY GHOULS abgebildet:

GHOSTLY GHOULS