John Sinclair Nr. 72: Das Höllentor
John Sinclair Nr. 72: Das Höllentor


Charly Catfield lief um sein Leben. Er mußte ein Telefon erreichen, denn die Mächte der Hölle waren ihm auf den Fersen. Wenn er die Insel schon nicht verlassen konnte, wollte er wenigstens John Sinclair warnen. Sinclair, der Geisterjäger, war wahrscheinlich der einzige Mensch, der das drohende Unheil abwenden konnte. Charly Catfield rannte in den Bungalow und packte den Telefonhörer. Mit zitternden Fingern begann er zu wählen. Es blieb ihm nicht mehr viel Zeit, denn draußen vor dem Haus versammelten sich schon seine Mörder.


von Richard Wunderer, erschienen am 20.11.1979, Titelbild: Vicente Ballestar

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair bekommt von seinem Bekannten Charly Catfield, der sich gerade in Island aufhält, einen Anruf in höchster Not. Er spricht von einem "Engel" und einem "Höllentor". Das Telefonat wird jäh unterbrochen und John beschließt mit Suko und Jane nach Island zu fliegen um Charly zu finden, und das Rätsel um das Höllentor zu lüften. In Island angekommen, finden sie aber die Leiche von Charly, für den jede Hilfe zu spät kommt. Von einer Gruppe von Verschwörern, wird Jane entführt und zum Höllentor gebracht. Vom Anführer, Angel, erfährt sie, das sie das Opfer für den Wächter des Tores sein wird, und ihr Ziel ist es, unerschöpflichen Reichtum zu besitzen, wenn sie das Höllentor betreten. John und Suko versuchen nun, in der Eiswüste von Island, Jane zu finden, als plötzlich Myxin auftaucht. Er macht dem Geisterjäger ein Angebot. Myxin will Janes Leben retten, wenn John dafür das Höllentor und dessen Wächter vernichtet. Was hat Myxin vor?


Meinung:
Dieser Roman ist ein wahrer Rohrkrepierer. Langweilig von Anfang bis Ende. Musste mich regelrecht durchquälen. Myxins Auftauchen kommt zwar ziemlich überraschend, hilft dem Roman aber trotzdem nicht viel weiter. Lasst besser die Finger von diesem Heft.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover ist im Gegensatz zum Roman ziemlich in Ordnung.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von
Stefan (Lobo) Albertsen:


Kurzbeschreibung:
Der Privatdetektiv Charly Catfield wird in einem Bungalow eines Touristenparks nahe Reykjavik durch eine gelbe Giftgaswolke getötet, die ein Killer zwischen seinen Händen hat entstehen lassen. Er hat noch versucht John Sinclair in London telefonisch vor den Geschehnissen in Island zu warnen, was jedoch mißlingt, da der Tod schnell eintritt. John weiß nur das ein gewisser Charly ihn warnen wollte, doch davon gibt es viele. Am nächsten Morgen jedoch erfährt der Geisterjäger von seiner Sekretärin, daß Charly Catfield in Reykjavik tot aufgefunden wurde und da macht es "Klick". Anhand der wenigen Angaben, die Catfield weitergeben konnte, des ungewöhnlichen Todes des Privatdetektivs und natürlich seines 6. Sinns, beschließt John nach Island zu reisen und den Ereignissen nachzugehen. In Catfields Büro findet John heraus, das er den Sohn eines Millionärs - Bill Athering - suchte und das eine Spur nach Island führte. Inzwischen waren die Feinde jedoch nicht untätig und entsandten einen Mann namens Serapho, der in Johns Wohnung eindringen kann und dort eine Bombe deponiert, die er mit einem schwarzmagischen Zünder versieht. Tatsächlich geht die Bombe hoch und äschert Johns Wohnung und einen Teil von Sukos Behausung regelrecht ein, doch der Geisterjäger wird durch einen strahlenden, durchsichtigen Käfig, der aus seinem Kreuz entsandt wird, geschützt und übersteht den Anschlag. John knüpft eine Verbindung zu seinem Fall nach Island und reist, gemeinsam mit Jane Collins und Suko ab. Zusammen mit Lieutenant Bengtson - einem Mitarbeiter der örtlichen Polizei - besuchen die Geisterjäger den Bungalow, in dem Catfield gefunden wurde und treffen dort auf -- Charly Catfield, der so aussieht, als wolle er telefonieren. Mit der gnostischen Gemme findet John jedoch heraus, daß dies nur eine magische Projektion ist, die sie alle verwirren soll. Catfields Ebenbild wird vernichtet und Suko kann einen Plan ergattern, auf dem alle Bewohner des Touristenparks verzeichnet sind. Im Hotel nehmen die Freunde die Liste unter die Lupe und finden eine zwölfköpfige Gruppe englischer Angler. Einer von ihnen ist Bill Athering, der von Charly Catfield gesuchte Millionärssohn. John und Suko beschließen den "Anglern" am nächsten Tag einen Besuch abzustatten, nachdem ein gesprächiger (und geldgeiler) Barkeeper ihnen berichtete, daß diese Männer sich schon mehrere Male in der Nähe eines Gebiets herumtrieben, das als "Höllentor" bezeichnet wird. Dort - so wird gemunkelt - gehe es nicht geheuer zu. Zu ihrem Leidwesen wird Jane Collins von den "Anglern" entführt und John und Suko nehmen die Verfolgung auf, die bei den Bungalows im Touristenpark endet. Aber die Freunde können die Privatdetektivin nicht befreien, sondern drohen von einem magischen Sumpf, den der Anführer der Gruppe - ein gewisser Angel Pollock - beschwor, unterzugehen. John kann diese Gefahr mittels des Kruzifix' bannen, allerdings sind die Männer mitsamt ihrer Geisel entkommen. Die beiden Freunde fahren am nächsten Tag mit einem Geländewagen ins Gebiet des "Höllentors", in dem Pollock und die anderen (abgesehen von Bill Athering, den schwere Zweifel und Vorwürfe plagen) Jane Collins dem Wächter des Tores opfern wollen. Die Suche der Geisterjäger verläuft schlecht und es ist eher unwahrscheinlich, daß sie ihre Freundin retten können....als Myxin auftaucht. Er gibt John und Suko eine Wegbeschreibung, rettet Jane Collins - zumindest vorläufig - vor dem sicheren Tod, als die Männer sie erschießen wollen und verlangt von John, daß der Wächter gebannt, das Tor geschlossen und die Männer davon abgehalten werden sich dem Schwarzen Tod - dem eigentlichen Herrn des Höllentors - zu verschreiben. John willigt ein, man erreicht das Zielgebiet und trifft auf Jane Collins, die mit Hilfe von Bill Athering hat fliehen können. Es kommt zum Kampf und am Ende stürzt John sich dem Höllentor und seinem außerordentlich mächtigen Gegner entgegen. Kann er Myxins Bedingungen erfüllen und damit Jane Collins' Tod verhindern?


Meinung:
Für alle, die es bislang noch nicht mitbekommen haben: Ich stehe den Romanen der Fremdautoren eigentlich immer sehr skeptisch gegenüber. Zu häufig kamen die Romane von den Herren Tenkrat (den ich an sich sehr schätze), Appel, Wunderer und Eisele daher und störten irgendwie die innere Kontinuität der Serie um John Sinclair. Während Helmut Rellergerd wirklich schon sehr früh nach Beginn der eigenen Serie anfing diese Kontinuität auszubauen (Atlantis, der Schwarze Tod, Myxin, der Spuk, Asmodina usw.) durchbrachen die Werke der o. g. Fremdautoren diesen komplexen Reigen und - nun ja ich muß es leider sagen - störten ihn ganz erheblich in seinem Ablauf. Auf diesen Roman....trifft das allerdings nicht zu. Zugegeben, er ist auch nicht unbedingt ein Highlight aus der Riege der Romane von Fremdautoren, aber er ist zumindest nicht grottenschlecht und liegt damit weit über dem Level der Geschichten, die Richard Wunderer ansonsten so "verbrochen" hat. Jeder, der meine Rezi zum JS-Roman 118 "Der Dämonenwolf" gelesen hat, weiß was ich damit meine. Aber nein, diesmal gelingt es Wunderer eine (größtenteils) spannende Geschichte zu erzählen. Na ja, die Sache mit dem Käfig, den das Kreuz, um John entstehen läßt, als in dessen Wohnung die "dämonische Bombe" explodiert ist ein bißchen weit hergeholt. Aber zumindest mal was anderes. ;-) Das erste Aufeinandertreffen Johns und Sukos mit dem Wächter des Höllentors, fand ich gelungen in Szene gesetzt. Diese hagere Gestalt schluckt eine geweihte Silberkugel, verdaut einen Stich mit dem Silberdolch und schleppt den massigen Chinesen einfach so hinter sich her. Doch, doch, das hatte was und endlich gab es mal einen Gegner, den weder John noch Suko noch sonstwer einfach so wegpusten konnten. Okay, am Ende stellt sich heraus, daß der Wächter mit dem Schwarzen Tod identisch ist, ist aber trotzdem in Ordnung. Auch die Sache, wo John sein Kreuz am Kühlergrill des Wagens festmacht, um sich nach dessen Reaktion auf die schwarzmagischen Strömungen zu richten, war gewöhnungsbedürftig, aber doch irgendwie interessant. Ein bißchen komisch und für mich nicht so ganz nachvollziehbar war das Ding mit Janes durch Myxin aufgeschobenen Tod. Also, wie war das noch? Wenn John die Bedingungen des kleinen Magiers nicht erfüllen kann, wird Jane noch nachträglich von den Kugeln der Gruppe um Angel Pollock getötet? Oder hatte Myxin vor Jane selber zu töten? Oder was? Na ja, diese Frage ist eigentlich hinfällig, denn Myxin war am Ende der Story mit dem Ausgang so zufrieden, daß John sich keine Sorgen mehr um seine Geliebte zu machen brauchte. Alles in allem ist der Roman guter Durchschnitt - hinsichtlich der John Sinclair-Serie. In der Riege der Romane, die Richard Wunderer der Serie hat zukommen lassen, ragt diese Geschichte jedoch eindeutig aus der Masse empor.


Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Richard Wunderer geschrieben!


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover gefällt mir sehr gut, auch wenn die Szene darauf in dieser Weise nicht im Roman vorkommt. Trotzdem stelle ich mir gerne vor, wie John Sinclair sich ohne zu zögern seinem mächtigsten Erzfeind entgegenkatapultiert. Der Durchgang, in dem der Schwarze Tod steht und die grauen Rauchschwaden vermitteln tatsächlich den Eindruck, als befände man sich in der Nähe eines Höllentors.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair erhält einen eigenartigen Anruf aus Island von einem gewissen Charly Catfield. Er stammelt mit letzter Kraft von den "Kräften der Hölle", einem "Wächter" und von dem "Höllentor". Am darauffolgenden Tag muss John im Yard erfahren, dass dieser Charly als Privatdetektiv in Island tätig war und dort auf ungewöhnliche Weise umgekommen ist. John beschließt aufgrund des seltsamen Telefonats nach Island zu reisen, Suko und Jane Collins sollen ihn begleiten. Doch noch vor der Abreise wird ein Anschlag mit einer magischen Bombe auf Johns Appartementwohnung verübt, den er nur mit Hilfe seines silbernen Kreuzes unbeschadet übersteht.
Bei der Ankunft in Reykjavik werden die drei auch gleich mit den dämonischen Mächten konfrontiert, die hier am walten sind. Ein schwarzmagisches Trugbild von Catfield taucht in dessen Bungalow auf, alles verschlingende Sümpfe entstehen aus dem Nichts in der kalten Schneelandschaft und schließlich wird auch noch Jane aus dem Hotelzimmer entführt. John und Suko finden heraus, dass eine ominöse Gruppe angeblicher Hobbyfischer mit einigen Geländewagen in der menschenfeindlichen Gegend um Reykjavik unterwegs sind, um das gefürchtete Höllentor zu finden. Die Legende sagt, wer es schafft, den Wächter des Tors zu überzeugen, indem er seinen Anforderungen gerecht wird, den überhäuft er mit allen Reichtümern der Welt. Eine dieser Aufgaben für die zwölf irre geleiteten Männer besteht darin, Jane Collins dem unheimlichen Wächter zu opfern.
John und Suko kämpfen sich durch die endlose Schneelandschaft, um dies mit allen Mitteln zu verhindern. Dabei bekommen sie unerwartete Unterstützung von Myxin, dem Magier - doch dieser stellt ihnen ein dramatisches Ultimatum…


Meinung:
Ich nehme es gleich vorweg - diese Geschichte ist absoluter Unfug! Sorry! Fangen wir gleich mal mit den Charakteren an, die wieder einmal völlig übertrieben dargestellt und gleichzeitig übel verfälscht werden.
In solchen Szenen, bei denen John absolut respektlos seinem Chef Sir Powell gegenüber tritt oder Suko erneut zu einem hilflosen und unbrauchbaren Jammerlappen degradiert wird, merkt man ganz schnell, dass hier das Phänomen Gastautor mal wieder am werkeln war. Und diesmal hat Richard Wunderer ganz gewaltig daneben gehauen. Viele Szenen lesen sich einfach nur plump, sie laufen vor magischen Schnapsideen nur so über und permanent kommt Wunderers Lieblings-Talisman, die gnostische Gemme, zum Einsatz. An dem Ding hat er wahrlich einen Narren gefressen, wenn man sich seine anderen Sinclair-Ausflüge so anschaut.
Und dann der obligatorische übermächtige, gegen alles gefeite Dämon - auch wenn sich später heraus stellt, wer hinter diesem alten gebrechlichen Mann tatsächlich steckt - es kommt eben einfach alles überspitzt und kläglich konstruiert beim Leser an. So oft, wie ich über diverse Beschreibungen und die plätschernde Handlung mit ihren willkürlichen Einsprengseln den Kopf schütteln musste, mir die Haare raufte, um diese mir bei dem furchtbar-albernen Finale beinahe auszureißen. Oh weia! Da konnte auch die etwas außergewöhnliche Kulisse von Island kein Rettungsanker mehr sein…


Besonderheiten:
Ein Sockenschuss von Gastautor Richard Wunder.


0 von 5 möglichen Kreuzen:
0 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Sieht interessant aus - keine Ahnung aus welcher Geschichte diese Szene stammt, aus dieser hier jedenfalls nicht. Das hätte vielleicht das Highlight sein können…


Coverbewertung:
2 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Ballestar-Motiv wurde auch noch auf dem Cover des australischen Comic-Magazins THE ILL FATED verwendet:

THE ILL FATED