John Sinclair Nr. 69: Der unheimliche Bogenschütze
Die Augen des Mannes funkelten Böse, als er aus dem Fenster schaute.
"Ich werde es schaffen", flüsterte er. "Ich lasse es nicht zu, daß
sie alles zerstören. Und wenn sie es versuchen, werden sie es teuer
bezahlen. Sie kommen alle an die Reihe. Einer nach dem anderen..." Der Mann
nickte zufrieden und rieb seine schweißfeuchten Hände. Er selbst
würde den Rächer nicht spielen. Dafür hatte er einen anderen.
Einen teuflischen Komplizen. Den unheimlichen Bogenschützen!
von Jason Dark, erschienen am 30.10.1979, Titelbild: Andina
Rezension von
Begemotas:
Kurzbeschreibung:
Auf Calford Castle in Nottingham im Norden Londons treffen sich die Conollys
inklusive Junior und in Begleitung von John Sinclair zu
Grundstücksverhandlungen über den das Schloß umgebenden Wald,
durch den eine Autobahn gebaut werden soll und von dem Sheila Conolly einen
Teil geerbt hat. Die anderen Schloßbesucher und
Teil-Grundstücksinhaber sind ein extrem arroganter Großunternehmer
inklusive seiner aus dem Rotlichtmilieu stammenden Frau sowie ein Londoner
Unterweltboss mit seinen Bodyguards. Der Schloßbesitzer R. Willard
lädt die Gruppe zum festlichen Abendessen ein, wobei er von einem
unheimlichen Bogenschützen erzählt, dem einen Tag zuvor ein Opfer
aus dem nahen Dorf zugeschrieben wurde. Wenige Minuten danach wird einer
der Bodyguards des Gangsterbosses ebenfalls mit einem Pfeil direkt an der
Tafel getötet. Weitere Opfer folgen bald auf spektakuläre Weise.
Rettung von außen erscheint unmöglich, da die Telefonleitung gekappt
und sämtliche PKWs unbrauchbar gemacht wurden. John findet heraus, daß
der Schloßbesitzer und der Bogenschütze gemeinsame Sache
machen......dank schwarzer Magie. Schließlich wird JS in den unteren
Verliesen festgesetzt, Bill durch einen Pfeil schwer verletzt und die Damen
und Klein-Johnny fallen den Gangstern ungeschützt in die Hände.
Da werden letztere vom unheimlichen Bogenschützen angegriffen. Ein furioses
Finale folgt, wobei unerwartete Hilfe von einem weiteren Schloßbesucher
eintrifft.......
Meinung:
Die Stimmung im Schloß, das ganze Setting, von den Schlossangestellten
inkl. coolen Butler bis zu den Geheimgängen, der Schlossbibliothek und
den unterirdischen Verliesen wird stimmungsvoll geschildert, ....wie man
sich ein altes englisches Schloß eben vorstellt. Auch die Situation
des Eingeschlossenseins aller Gäste und deren reihenweise Ermordung
durch den unheimlichen Bogenschützen sind gut getroffen. Das Finale
ist (gewohnt) furios und actionreich, wobei John und Bill sehr heldenhaft
die Damen und den kleinen Johnny beschützen. Am Ende ist auch nicht
jede Person die, die sie am Anfang vorgab zu sein.
Besonderheiten:
Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Geistergeschichte an dem klassischsten
Ort, wo eine solche nur spielen kann.....ein altes englisches Schloß.
Beim Lesen kommen unwillkürlich Assoziationen zu Edgar Wallace auf (s.
Film "Der grüne Bogenschütze",1962).......und siehe da, schon wird
dessen Name im Text erwähnt (Zitat "Fast wie bei Edgar Wallace".) Es
ist aber 100% keine Imitation ! Während die EW-Filme meiner Ansicht
nach bestenfalls komisch wirken, ohne großen Anteil von Grusel, hat
JS mehr als genug davon. Beste Szene: Die im Verlies, aber es gibt in diesem
Heft viele Top-Szenen. Ach ja : Robin Hood wird auch kurz angeführt
(historischer Bezug zu Nottingham).
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Cool gruselig
Coverbewertung:
Rezension von
Tom:
Kurzbeschreibung:
Sheila Conolly hat von ihrem Vater ein beachtliches Vermögen vererbt
bekommen. Darunter auch ein altes Schloss, Calford Castle in Nottingham,
zusammen mit drei anderen reichen Industriellen. In dieser Gegend soll nun
eine große Straße gebaut werden und das Schloss soll deshalb
verkauft werden. Doch Sheila hat beschlossen, ihren Anteil nicht herzugeben,
da ihr die Natur viel mehr am Herzen liegt als das viele Geld. Bill bittet
nun John Sinclair, beide aufs Schloss zu begleiten. Aber nicht ohne
Hintergedanken. Denn dort oben sind bereits zwei Menschen ums Leben gekommen.
Beide wurden mit einem Pfeil erschossen. Es geht die Sage von einem unheimlichen
Bogenschützen um. John sagt zu, und zusammen mit dem kleinen Johnny
fahren sie zum Schloss. Dort treffen sich nun alle Beteiligten. Der Industrielle
Jerry F. Custer mit Ehefrau Madelaine, der Buchmacher Gilbert du Pré
mit seinen beiden Leibwächtern Scarface und Atkins, der Verwalter Roman
Willard, der Anwalt Mason Price, Bill und Sheila Connoly samt John Sinclair
und das Personal. Beim Abendessen wird plötzlich Atkins rücklings
von einem Pfeil erschossen. Doch der Mörder kann entkommen. John bemerkt,
daß der Verwalter Roman Willard als einziger teilnahmslos am Tisch
saß und befürchtet, daß dieser etwas mit dem Bogenschützen
zu tun hat. Am Abend besucht John Willard in seinem Zimmer und erfährt
die Geschichte des Bogenschützen, als sie plötzlich einen Frauenschrei
hören. Nach einem Streit mit seiner Frau, wird Jerry F. Custor von dem
Bogenschützen erschossen. John folgt ihm und entdeckt eine Luke, die
in ein Gewölbe führt. Er möchte spät Abends dieses
Gewölbe durchforsten. Nachdem es dunkel geworden ist, begibt sich John
auf den Weg ins Gewölbe, als er plötzlich von Roman Willard mit
einer Waffe bedroht wird. John erfährt so, daß Willard mit dem
Bogenschützen paktiert. Willard schlägt John nieder und kettet
ihn im Gewölbe an. In der Zwischenzeit macht sich Bill auf den Weg zur
Küche, als er plötzlich vom Bogenschützen angegriffen wird.
Allerdings verliert er nur das Bewußtsein und wird nicht getötet.
Sheila und Madelaine, die mit Johnny allen im Zimmer zurückbleiben,
werden allerdings von Scarface mit einer Waffe bedroht. Der betrunkene du
Pré will sich mit den beiden Frauen amüsieren. Unterdessen wacht
John gefesselt im Gewölbe auf und wird weiterhin von Willard bedroht.
Als Willard John erschießen will, wird er plötzlich selbst von
hinten erschossen. Es handelt sich dabei um den Anwalt Mason Price, der sich
als Polizist entpuppt. Er befreit John und beide stürmen ins Schloss.
Sheila und Madelaine werden unterdessen von du Pré und Scarface gefangen
gehalten, als der Bogenschütze auftaucht und Scarface erschießt.
Als er Sheila mit dem Bogen bedroht, stürmt Bill herein und greift den
Bogenschützen an. Doch nur durch Johns auftauchen kann der Unheimliche
gestoppt werden. John und Sheila schießen mit Silberkugeln auf den
Schützen, der sogleich in Staub zerfällt.
Meinung:
Dieser Roman bietet einfach alles, was das Herz eines Grusel-Fans höher
schlagen lässt. Ein unheimlicher Mörder, ein altes Schloss, einige
Erben, die einer nach dem anderen getötet werden und eine schaurige
Atmosphäre im alten Edgar Wallace Stil. Tatsächlich hatte ich beim
lesen oft die alten Schwarz-Weiß-Filme im Kopf und konnte mich so besser
in die Geschichte einfügen. Also bei diesem Roman habe ich keine andere
Wahl und vergebe 5 Kreuze.
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Der Bogenschütze wird zwar genauso im Roman beschrieben, allerdings
gefällt mir das Cover vom Zeichenstil her überhaupt nicht. Trotzdem
geb ich noch mal 3 Kreuze her.
Coverbewertung:
Rezension von Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Nahe der Ortschaft Scalford wird der besoffene Waldarbeiter Spider von einer
halbverwesten Gestalt im roten Wams auf seinem nächtlichen Heimweg mit
Pfeil und Bogen getötet. Der Mörder ist eine untote Kreatur - der
unheimliche Bogenschütze genannt. John Sinclair wird kurze Zeit später
von Bill und Sheila Conolly gebeten sie nach Scalford Castle zu begleiten,
welches - zu einem Drittel - der Frau des Reporters gehört. Es ist geplant
das Schloß niederzureißen und eine Schnellstraße durch
das Gebiet zu erbauen. Sheila und die anderen beiden Besitzer des Schlosses
- Jerry F. Custer und Gilbert du Pré - wollen sich am nächsten
Wochenende treffen, um darüber zu reden wie verfahren wird. Sheila ist
entschlossen den Verkauf und Abriß des Schlosses zu verhindern, wozu
ihr Veto vollkommen ausreichen würde. Bill und Sheila wittern Ärger
von Seiten der beiden anderen Teilhaber, die als ausgesprochen skrupellos
und gefährlich einzustufen sind. Um Schwierigkeiten entgegenwirken zu
können, soll John seine beiden Freunde begleiten. Außerdem machen
die Morde, die der unheimliche Bogenschütze bis dahin unternommen hat,
die Anwesenheit des Geisterjägers wohl ebenfalls notwendig. John fährt
also mit nach Scalford Castle zum Treffen aller Beteiligten, wo es gleich
zu Beginn zu Handgreiflichkeiten zwischen den Leibwächtern du Prés
- Atkins und Scarface (what a name!)- und dem Geisterjäger kommt. John
kann diese jedoch zunächst für sich entscheiden und beschließt
sehr aufmerksam zu sein. Trotzdem wird Atkins beim Abendessen von hinten
mit Pfeil und Bogen getötet, ohne das der Oberinspektor es verhindern
kann. Der unheimliche Bogenschütze entkommt ungesehen. John beginnt
seine Ermittlungen und in ihm erwacht der Verdacht, daß der
Schlossverwalter - Roman Willard - durchaus etwas damit zu tun haben
könnte. In einem sehr direkten Gespräch offenbart Willard John
die Geschichte des Bogenschützen, der zu Lebzeiten eine Art von Robin
Hood gewesen war und auf den Namen William Hunter hörte. Eines Tages
wurde er von einem Geistlichen und Magier verflucht später gefangengenommen,
gefoltert und getötet, nur um als Untoter zurückzukehren. Während
John dieser Geschichte lauscht, versucht die Frau von Jerry F. Custer - Madelaine
- vor ihrem jähzornigen Mann zu entkommen, indem sie aus dem Fenster
klettert. Doch der Untote greift ein und vereitelt die Flucht. Custer, der
den Schrei seiner Frau hört, blickt aus dem Fenster und wird nun auch
ein Opfer eines Pfeils. John raucht vor Wut, weil er auch diesen Mord nicht
hat verhindern können, entdeckt aber einen geheimen Zugang in eine Katakombe
und geht der Spur des Bogenschützen nach. Leider tappt nun der
Geisterjäger selber in eine Falle und wird von Roman Willard
niedergeschlagen und angekettet. Währenddessen verletzt der
Bogenschütze, den Willard auf die Gäste im Schloss angesetzt hat,
Bill Conolly mit einem Pfeil, während Gilbert du Pré im angetrunkenen
Zustand seinen Leibwächter Scarface zu Sheila und Madelaine schickt,
weil er scharf auf sie ist. Scarface will die beiden Frauen mit einer MPi
dazu bewegen mitzukommen. John kann inzwischen trotz seiner Fesseln Willard
niederschlagen und nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn der
Geisterjäger hat nur wenige Minuten, um sich zu befreien. Schuhe und
Socken streift er ab und versucht nun barfuß die Schlüssel für
die Ketten aus Willards Tasche hervorzukramen. Wird er es schaffen, ehe der
Verbündete des William Hunter sein Bewußtsein zurückerlangen
kann? Und wie wird sich die Situation im Schloss entwickeln? Sie eskaliert
sogar noch, als William Hunter in Gilbert du Prés Zimmer erscheint!
Meinung:
Hier haben wir einen Roman, in dem Jason Dark zahlreiche Anleihen aus klassischen
Kriminal- und Horror-Geschichten bezieht. Hier ein bißchen Edgar Wallace,
da ein klein bißchen Oscar Wilde - "Das Gespenst von Canterville" -
und natürlich etwas historisches Drama ala Robin Hood. Gekonnt vermischt
Jason Dark diese Teile, verleiht ihm seinen eigenen, gelungenen Stil und
schon haben wir eine durchaus ansprechende, spannende und sogar unheimliche
Geschichte. Ein echte Höhepunkt ist, als John angekettet an eine Wand
verzweifelt versucht mit seinen Füßen - ich wiederhole: SEINEN
FÜSSEN - dem bewußtlosen Roman Willard die Schlüssel für
die Ketten zu entwenden. Genial! Auch die Szenen, in denen Sheila Conolly
und Madelaine Custer von Scarface unter Waffengewalt in du Prés Raum
gezwungen werden und es dort zum Aufeinandertreffen mit dem Untoten kommt,
sind sehr spannend beschrieben. Negativ aufgefallen ist mir allerdings der
Umstand, daß so ziemlich jeder, mit dem John und die Conollys im Schloss
zusammentreffen (also Atkins, Custer, du Pré, Scarface, Willard und
zu Beginn auch Madelaine) außerordentlich unsympathisch, herrisch und
nervtötend daherkommt. Das John sich binnen der ersten fünf Minuten
sowohl mit Atkins als auch mit Scarface anlegt und in körperliche
Auseinandersetzungen mit ihnen gerät, halte ich auch nicht unbedingt
spannungssteigend, sondern viel eher sehr unrealistisch. Aber so hat Jason
Dark schon immer gerne seine negativen Nebenfiguren eingeführt. John
trifft Negnebfi (negative Nebenfigur) - John ärgert sich über Negnebfi
oder auch umgekehrt - John liefert sich heftigen Wortwechsel mit Negnebfi
- John haut Negnebfi um - Ergebnis 1. Runde: John Sinclair : Negnebfi = 1:0
- kommen wir zur zweiten Runde. Na ja, in früheren Romanen hat Jason
Dark das gemacht und in späteren sollte er dies auch noch öfters
tun. Manchmal wirkt es gut, manchmal nicht! In diesem Fall gefiel es mir
nicht so recht, aber insgesamt vermochte es die Qualität des Romans
nicht drastisch zu senken. Das ein Mensch (in diesem Fall Roman Willard)
sich mit einem Dämon (in diesem Fall William Hunter) verbündet,
um ein bestimmtes Ziel zu erreichen (in diesem Fall zu verhindern, daß
das Schloss abgerissen wird), ist zugegebenermaßen nicht unbedingt
neu und auch dieses Element hat Jason Dark in zahlreichen anderen Romanen
benutzt, doch es passt und ist ganz okay. Ansich ist der Roman allein schon
durch die spannenden Ereignisse in der unterirdischen Höhle und Johns
verzweifelten Überlebenskampf als 5-Kreuze-Roman anzusehen. Aber die
sehr vielen Negnebfi's und deren irgendwie flachen und abgeschmackten
Charakterisierungen kosten der Geschichte ein Kreuz. Nein, nein, da lasse
ich nicht mit mir verhandeln. Manchmal finde ich es herrlich gnadenlos zu
sein. Ein NegRezau (Negativer Rezensionsautor)sozusagen. ;-)))
Besonderheiten:
Ansich keine nur viele Negnebfi's.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Der (die?) Andina hat hier nicht unbedingt ein Meisterwerk geschaffen und
auch wenn der Bogenschütze in der Geschichte tatsächlich so beschrieben
wird, wie man ihn auf dem Cover sehen kann, so gefällt mir das ganze
Teil überhaupt nicht. Lediglich wegen der Übereinstimmung zur
Geschichte vergebe ich für dieses ( auf mich überhaupt nicht gruselig
wirkende) Bild
Coverbewertung:
Rezension
von Chricki:
Kurzbeschreibung:
Bill und Sheila müssen an einem Wochenende nach Scalford reisen, wo
sie zu einem Drittel Besitzer den Scalford-Castle sind. Es sollen Verhandlungen
geführt werden, ob der Sitz verkauft wird, da dort eine Autobahn gebaut
werden soll. Bill kommt auf die Idee John mitzunehmen, da es eine Legende
gibt, die besagt, das der unheimliche Bogenschütze auf dem Schloss
umherspukt. Als unsere drei Freunde inklusive Johnny dort ankommen, müssen
sie schon am ersten Abend feststellen, dass die Legende bittere Wahrheit
ist. Zu allem Unglück sind sie auch noch von der Außenwelt
abgeschnitten, da die Autos, Telefon- und Stromleitungen manipuliert wurden.
Wer steckt hinter der Sabotage? Etwa der Geist des Ritters? Oder hat der
Dämon etwa jemanden, mit dem er paktiert?
Meinung:
Ein klassischer Gruselroman: eine Burg, ein Geist, eine alte Legende und
hilflose Opfer die nicht fliehen können und der Reihe nach umgebracht
werden. Was wünscht man sich mehr? Jason Dark baut eine klasse Stimmung
auf, dazu ein toller Schauplatz und super umgesetzte verschiedene Rollen.
Vor allem als der Anwalt Mason Price sein Inkognito lüftet war ich echt
überrascht. Die Geschichte erinnerte mich anfangs an den letzten
Gespensterkrimi Band
Nr.
215, der zwar auch gut umgesetzt, allerdings nicht ganz so gut gelungen
war, wie ich finde. Insgesamt kann man nur sagen: ein sehr lesenswerter Roman,
der 'ne Menge an Spannung und Action bietet.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Sorry, aber da kann ich echt maximal nur ein Kreuz geben. Viel zu verschwommen,
wirkt absolut nicht lebendig und ich kann fast keinerlei Einzelheiten erkennen,
seien es Knochen, Schatten, etc.. Es sieht aus, als hätte der
Bogenschütze eine Maske auf. Außerdem hält er eine Armbrust
in der Hand. Die Waffe wird zwar als armbrustähnlich beschrieben, aber
das ist doch beim besten Willen kein Bogen, oder?
Coverbewertung:

Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Das Schloß und ein Teil der Waldgegend um das sagenumwobene Scalford
Castle sollen einem Straßenprojekt weichen. Aus diesem Grund treffen
sich die Teilhaber zur Entscheidungsfindung in dem beeindruckenden Gemäuer.
Sheila Conolly gehört aufgrund ihrer Erbschaft zu dieser exklusiven
Gesellschaft und reist mit Ehemann Bill sowie ihrem kleinen Sohn Johnny in
das wildromantische Scalford. Doch auf dem Schloß soll es nicht mit
rechten Dingen zugehen; man munkelt von der Spukgestalt des "unheimlichen
Bogenschützen", und laut der aktuellen Nachrichten hat es erst in
jüngster Vergangenheit wieder einen außergewöhnlichen Mord
an einem Waldarbeiter in Scalford gegeben. Aufgrund dieser Umstände
nimmt Bill seinen guten Freund John Sinclair als Unterstützung mit,
was sich im Endeffekt als sehr klug erweist, denn allein schon die weiteren
Gäste haben so einiges auf dem Kerbholz. Angefangen bei dem kriminellen
Gilbert du Pré mit seinen beiden Schlägern bis hin zum arroganten
Jerry Custer und seiner jungen Frau Madelaine hat sich auf dem Schloß
eine sehr spezielle Gesellschaft eingefunden. Doch noch in der ersten Nacht
wird deutlich, dass die Bedrohung von einer ganz anderen Seite kommt, als
nämlich einer der Gäste beim Dinner von einem Pfeil niedergestreckt
wird. Mit einem Opfer gibt sich der dämonische Bogenschütze jedoch
nicht zufrieden. Die Besucher werden kurzerhand von der Außenwelt
abgeschnitten und ihre Anzahl zunehmend dezimiert. John setzt alles daran,
den unheimlichen Mörder zu stellen. In den dunklen Gewölben des
Schlosses wird ihm plötzlich klar, dass jemand der Anwesenden das Monster
für seine ganz eigenen Pläne missbraucht. Doch die Enttarnung des
Übeltäters erfolgt leider etwas zu spät. Während John
von seinem Widersacher in einer alten Folterkammer unschädlich gemacht
wird, hat sich der Bogenschütze die Conollys als neues Ziel
ausgeguckt
Meinung:
Mit dem "grünen Bogenschützen" stand bei diesem Sinclair-Abenteuer
wohl wieder mal eine Edgar Wallace-Figur Pate, wobei die halb verweste Gestalt
in der vorliegenden Geschichte noch mal ein ganz anderes Kaliber ist. In
diesem Fall haben wir es tatsächlich mit einem mordenden Geist zu tun,
auch wenn jemand mit einer höchst kriminellen Ader hier noch kräftig
mitmischt.
Und genau solche Facetten machen die Story diesmal aus. Die Kulisse funktioniert
hervorragend - das altbewährte englische Schloß mit seinen
düsteren Korridoren und Gewölben, eingebettet in einer einsamen
nebelgeschwängerten Waldgegend inmitten einer dunklen Mondnacht - das
ist Gruselklassik. Und hier kommen ein paar teilweise etwas überspitzte
Charaktere zusammen: der gewissenlose Kriminelle mit seinen stumpfsinnigen
Gorillas, der geldgeile Geschäftsmann mit der naiven Ex-Stripperin,
der stocksteife Butler, der gefühlskalte Verwalter undsoweiter
Und inmitten dieser Szenerie geht die gruselige Gestalt des Bogenschützen
seinem blutigen Handwerk nach, begleitet von den verbrecherischen Plänen
des großen Unbekannten, basierend auf einem leicht gesellschaftskritischen
Hintergrund. Auch wenn der faule Zahn recht schnell gefunden und gezogen
ist, bekommt man hier doch einen fantastischen Gruselklassiker serviert,
der sich definitiv in die "Best of
" einreihen darf
Besonderheiten:
- Die Assoziation zu Edgar Wallace wird sogar noch mit folgender Passage
auf Seite 31 unterstrichen: "Fast wie Edgar Wallace
" geht John
angesichts der Ereignisse im Schloß durch den Kopf.
- Das legendäre englische Nottingham dient diesmal als Schauplatz, und
da denkt man bei einem Bogenschützen doch schnell an den guten alten
Robin Hood - und genau ihn erwähnt der Verwalter Roman Willard auch
auf Seite 32 in seinem kurzen historischen Abriss über William Hunter,
den unheimlichen Bogenschützen
5 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Also mir gefällt diese etwas undeutliche Darstellung des Bogenschützen
- dieser verwaschene Look gibt ihm irgendwie einen ganz speziellen Flair
und dem Bild an sich eine ganz eigene Atmosphäre
Coverbewertung: