John Sinclair Nr. 60: Der Geisterfahrer
"Wir unterbrechen unsere Sendung für eine wichtige Durchsage. Auf der
A3 in Fahrtrichtung Köln kommt ihnen zwischen Camberg und Idstein ein
Fahrzeug entgegen. Bitte halten Sie sich rechts und warnen sie den Geisterfahrer
durch die Lichthupe. Sobald die Gefahr beseitigt ist, melden wir uns wieder.
Weiter geht`s mit Musik." Berthord Deitz hatte Angst. Schweißnaß
saß er am Steuer seines Opel Commodore. Er sah die tödliche Gefahr.
Aber er wußte nicht, daß der Geisterfahrer ein Dämon war.
von Walter Appel , erschienen am 28.08.1979, Titelbild: Josep Martí
Ripoll
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Will Mallmann bittet John Sinclair um Hilfe. In Deutschland wurden mehrere
Menschen zu Geisterfahrern, die große Unfälle auf Autobahnen
anrichteten, bei denen etliche Menschen ums Leben kamen. John und Suko reisen
deshalb nach Deutschland, um das Phänomen zu untersuchen. Die drei lernen
zwei junge Frauen kennen, die von einem Werwolf angegriffen werden. Gisela
Malthus und Roxane von Felseneck. Letztere ist die letzte Nachfahrin eines
alten Adelgeschlechts, daß hier in der Gegend ein altes Schloss
besaß. Roxane und Gisela, die in dieser Gegend Urlaub machen, wollten
am nächsten Tag das Schloss besichtigen. Am nächsten Tag wollen
John, Suko und Will das Schloss besichtigen und lernen noch zwei junge Franzosen
kennen. Bernard Roget und Jean Arnois. Die beiden werden vom Verwalter des
Schlosses weggejagt, obwohl das Schloss als Herberge dient. Der Verwalter,
Dietrich Künzler, tritt John als aggressiver und unfreundlicher Mensch
entgegen. Doch John kann sich und seine Freunde, ebenso die beiden Mädchen,
im Schloss einquartieren. Einer der Bauarbeiter, die das Schloss restaurieren,
wird von einem Vampir angegriffen, doch nicht getötet. Am Abend, begegnen
die Arbeiter auf der Autobahn einem Geisterfahrer, dem sie in Trance folgen
und sogleich einen tödlichen Unfall verursachen. John und Will fahren
zum Ort des Geschehens und treffen dort den Schwarzen Tod, der ihn warnt
und gleich darauf wieder verschwindet. John und seine Freunde geraten auf
Schloss Felseneck immer mehr in Gefahr, denn Dietrich Künzler, ein Diener
des Schwarzen Tods, hat den Auftrag, alle zu töten. Und als sich auch
noch die beiden jungen Franzosen im Schloss einquartieren und im Alleingang
die Dämonen vernichten wollen, geraten plötzlich alle in tödliche
Gefahr.
Meinung:
Dieser Roman zieht sich hin wie Kaugummi. Selten hab ich so lange für
einen Sinclair gebraucht, wie bei diesem hier. An sich ist die Story nicht
schlecht, aber auf extrem langweilige Art aufs Papier gebracht. Dabei gerät
der Geisterfahrer, der ja titelgebend ist, leicht in den Hintergrund. Bei
dem Geisterfahrer, sollte ich vielleicht erwähnen, handelt es sich um
den Schwarzen Tod persönlich. Was ich auch noch schlimm fand ist, daß
Walter Appel unseren John zum Fremdgeher umfunktioniert hat. Denn unser guter
John, wirft alle seine Vorsätze über Bord, denkt sich: "Ach, Jane
ist ja nicht hier und außerdem bin ich ein freier Mann!" und steigt
mal so nebenbei mit Roxane in die Kiste. Hätte das Jason Dark gemacht?
Und dann noch dieser ewig nervende Bernard Roger, der sich im absoluten
Liebestaumel befindet, ist ja schon mehr als peinlich und nervig. Also mehr
als 1 Kreuz kann und will ich da echt nicht hergeben.
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Gefällt mir überhaupt nicht. Dieses kleine fiese Männchen
soll der Schwarze Tod sein? Sieht lächerlich aus.
Coverbewertung:

Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Auf Hessens Autobahnen im Taunus geht es um. Ein unheimlicher roter Wagen
erscheint aus dem Nichts, schlägt verschiedene Autofahrer in seinen
Bann und veranlasst sie, als Geisterfahrer die nächtlichen Strassen
unsicher zu machen. Meistens enden diese Amokfahrten in katastrophalen
Unfällen, welche auch entsprechende Todesopfer fordern. Da man einen
dämonischen Hintergrund vermutet und manche Zeugen eine riesige schwarze
Gestalt gesehen haben wollen, die über den Fahrzeugwracks schwebte,
werden John Sinclair und Suko zu ihrem Kollegen Will Mallmann in den Taunus
geschickt.
Gleich bei ihrem ersten Abendspaziergang kommen sie zwei jungen Frauen zu
Hilfe, die in einer Gasse von einem Werwolf angegriffen werden. Die Bestie
verschwindet im Wald vor der Burg Felseneck, welche in der Nähe auf
einem Hügel thront. Die Geisterjäger beschließen, dieses
Gemäuer genauer unter die Lupe zu nehmen. Und tatsächlich ist hier
im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los. Dietrich Künzler, der
widerliche Burgverwalter, setzt alles daran, seinen unwillkommenen Gästen
das Leben schwer zu machen, und John kommt zunehmend der Verdacht, dass
Künzler mit den dunklen Mächten paktiert.
Tatsächlich wimmelt es in den Gewölben von Vampiren, Werwölfen
oder Ghoulen, gleichzeitig hält sich im Burgbrunnen kein geringerer
als der Schwarze Tod verborgen, welcher den Verwalter als hörigen Adepten
auserkoren hat. Um sich zusätzlich mit neuer Energie zu versorgen, bringt
der Dämon den Geisterfahrer ins Spiel, damit dieser neue Seelen beischaffen
kann.
Während auf den Strassen weiterhin die Autos ineinander scheppern, setzen
sich John, Suko und Will mit den schwarzen Mächten auf Burg Felseneck
auseinander, wobei sie ebenso dazu veranlasst werden, das Leben der wenigen
dort anwesenden Gäste zu retten
Meinung:
Lieber Gastautor, warum glaubst du eigentlich immer dass, wenn man die gesamte
Dämonenpalette (Vampire, Werwölfe, Zombies etc.) lieblos
zusammenschmeißt und sie als belanglose Massenware in einer Geschichte
anbietet, irgendein Hauch von Gruselstimmung aufkommen könnte?! Was
soll das?! Warum muss die Burg denn vor Dämonen und Geistern einfach
nur so überlaufen? Und wieso müssen John & Co. ihre Taschen
mit weißmagischen Utensilien jedes Mal randvoll stopfen? Albernstes
Paradebeispiel, als sie beim finalen Endkampf Bannsprüche plärrend,
Silberkugeln verschießend und Weihwasserflakons schmeißend in
die entweihte Burgkapelle einfallen, einen überrumpelten Dämon
nach dem anderen über den Haufen ballern, bis es in dem Raum
schließlich wie nach einer Rauferei in einem Buddy&Terence-Film
ausschaut mit jammernd davon kriechenden Vampiren zwischen niedergestreckten
Werwölfen. Und dann solche nervigen plumpen Zwischenspiele, wie mit
dem achso-verliebten Franzosen Bernard, der am Ende durch seine heldenhafte
Prügelei mit einem bedauernswerten Ghoul das Herz seiner anfänglich
recht angewiderten Traumfrau erobert und sie sich auch gleich mal verloben.
Vergessen ist ihr kleines Bettabenteuer vom Vorabend mit John; übrigens
ebenfalls ein absolutes Unding, wie der arme Kerl als arroganter,
selbstverliebter Schürzenjäger verunglimpft wird, der gleich mit
der nächstbesten Mieze auf die Matratze hüpft, weil Jane gerade
mal nicht zur Hand ist, und wie er sich selbst als gut aussehenden,
unwiderstehlichen Heißsporn bezeichnet.
Ja, und dann nehmen wir uns auch noch mal gleich den Titel gebenden Geisterfahrer
vor - was sollte denn diese sinnlose und fruchtlose Aktion von Johns schlimmstem
Todfeind? Vor allem, was erwartete dieser sich überhaupt von jenem nutzlosen
Dietrich Künzler?
Einfach nur grauenhaft, was Walter Appel sprachlich und inhaltlich hier zum
Besten gibt. Die Grundidee mag vielleicht noch akzeptabel gewesen sein, nur
ist die Umsetzung kläglich in die Hose gegangen
Besonderheiten:
Gastautor Walter Appel hat sich mal wieder eine handfeste Katastrophe
geleistet.
John raucht John Players (siehe Seite 8).
Irgendwie hat WA die Handlung von
Nr. 6 "Schach mit dem
Dämon" nicht mehr richtig in Erinnerung. Auf Seite 22 wird jedenfalls
behauptet, in dieser Geschichte hätten Dämonen Sheila Conolly
entführt, um Bill und John unter Druck zu setzen. Tatsächlich aber
wurden alle Freunde Johns inklusive Bill von Octavio in eine andere Dimension
verschleppt, und John durfte die Suppe ganz alleine auslöffeln.
0 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Irgendwie fand ich den Titel und das Cover gar nicht mal so daneben. Es hatte
zumindest mein Interesse geweckt - nur dass die Geschichte die Erwartungen
nicht im Geringsten erfüllen konnte
Coverbewertung: