John Sinclair Nr. 56: Das Ungeheuer von Loch Morar
Schottland! Reiseziel zahlreicher Touristen. Ein Land von wilder Romantik
und düsterer Schönheit. Mit reißenden Flüssen, glasklaren
Bergseen, tiefen Wäldern, grünen Hügeln und vergessenen
Dörfern. Aber auch ein Land der Geister, Dämonen. Uralt ist der
Glaube an die Sagen und Legenden. Ebenso alt wie die Geister, die oft Hunderte
von Jahren im Verborgenen lauern, doch wenn sie erweckt werden und zu einem
unheiligen Leben erwachen, nimmt das Grauen seinen Lauf...
von Jason Dark, erschienen am 31.07.1979, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Zwei Studenten namens Bob McClure und Dan Dryer wollen mit einem selbstgebauten
Boot über den schottischen See "Loch Morar" schiffen. Als sie sich
ungefähr in der Mitte des Sees befinden, werden die beiden von
fischgesichtigen Zombies aus dem Wasser angegriffen. Während sich Bob
McClure retten kann, wird Dan Dryer in die Tiefe gezogen. Zur selben Zeit
befindet sich Bill Conolly in dem kleinen Städtchen Seaground, das am
Loch Morar liegt. Er lernt Bob McClure kennen, der ihm gleich die Geschichte
erzählt. Bill informiert John Sinclair, der ihm verspricht, nach Seaground
zu kommen. Bob besucht Marion Mitchell, die Freundin von Dan Dryer. Bob
erzählt ihr die ganze Geschichte, als plötzlich Dan vor dem Fenster
auftaucht. Die beiden verfolgen Dan bis in einen Wald, wo er Marion
entführt und zum See bringt. Dan ist selbst zu einem Zombie geworden
und will Marion mit in die Tiefe reißen. Doch durch das Auftauchen
von Bill, kann das Mädchen gerettet werden. Dan flieht wieder in den
See. Am nächsten Tag erscheint John in Seaground und lernt einen alten
Fischer namens McBowen kennen. Von ihm erfährt er die Geschichte eines
Seemonsters namens Ogur, daß angeblich im Loch Morar hausen soll. Die
Zombies sind seine Diener. Zur selben Zeit erweckt der Schwarze Tod in einer
Höhle tief unter dem See das Monster Ogur, daß sogleich an die
Oberfläche kommt und das Ehepaar O´Connor auf einem Boot frisst.
John und Bill wollen ebenfalls auf den See und werden gleich am Ufer von
dem Zombie O´Connor angegriffen, den sie allerdings nicht vernichten
können. Kurz darauf fahren John und Bill auf die Mitte des Sees und
sehen sich gleich von sechs Zombies umzingelt. Die Zeit läuft, denn
nicht nur John und Bill sind in großer Gefahr. In wenigen Minuten soll
nämlich noch ein Bootrennen auf Loch Morar stattfinden. Und das Moster
Ogur lauert irgendwo in den Tiefen...
-Ende des ersten Teils-
Meinung:
Ein sehr spannender Roman, der unsere Freunde mal wieder nach Schottland
führt. Die Romane, die in Schottland spielen, finde ich persönlich
am besten und Jason Dark scheint da auch ein besonderes Händchen zu
haben, die Geschichten spannend zu erzählen. Seine Landschaftsbeschreibungen
und dieses ständige Regenwetter passen hervorragend in die Handlung.
Der schwarze Tod wird auch wieder erwähnt und ich bin gespannt, ob er
im zweiten Teil einen größeren Auftritt bekommt. Jedenfalls ist
es ein klasse Roman, der sehr viel Vorfreude auf den zweiten Teil macht.
Kann es jedenfalls kaum erwarten, weiterzulesen.
Besonderheiten:
Damona King wird das erste mal in einem John Sinclair Roman erwähnt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Nach einer ganzen Reihe von mehr oder weniger schlechten Covers, kommt endlich
mal wieder eins, ganz nach meinem Geschmack. Die Szene kommt auch genauso
im Roman vor und zeigt, wie Ogur das Ehepaar O´Connor angreift.
Spitzencover. Kann man echt nicht meckern.
Coverbewertung:
Rezension
von Chricki:
Kurzbeschreibung:
Dan Dryer und sein Freund Bob McClure wollen mit einem selbstgebauten Einbaum
den See Loch Morar überqueren. Als sie etwa die Hälfte der Strecke
hinter sich gebracht haben, wird ihr Boot durch einen Strudel zum Kentern
gebracht, wobei sie gleichzeitig noch von Zombies attackiert werden. Dan
wird dabei unter Wasser gezogen während sich Bob nur gerade eben retten
kann. Als er später aus dem Krankenhaus, in das er gebracht wurde, abhaut,
trifft er unterwegs Bill Conolly, der ihn als Anhalter mitnimmt. Bob fasst
schließlich Vertrauen zu Bill und erzählt ihm die Geschichte.
Bill schaltet schließlich John ein, doch bevor dieser eintrifft gelingt
es Dan seine Freundin zu entführen. Nur knapp kann Bill verhindern,
dass der Zombie sie mit in den See zieht. Zu allem Ärger findet auch
noch eine Schnellbootmeisterschaft am Loch Morar statt. Und auch dort sind
die Mächte des Bösen nicht untätig: es scheint, als seien
alle Teilnehmer ebenfalls dem Teufel verfallen...
Meinung:
Leider schon wieder ein Roman, der mir schwer zu bewerten fällt. Es
gibt ebensoviele gute wie negative Punkte: Während auf der einen Seite
die Zombieattacken sehr spannend und gut beschrieben sind, so sind die
Landschaftsbeschreibungen und die Bootsfahrten total langweilig. Außerdem
frage ich mich, warum Dan seine Freundin entführen wollte. Bob wäre
eigentlich naheliegender gewesen, da er als Zeuge eine Gefahr darstellt.
Allerdings bleibt die Frage offen, warum Jane und Sheila noch nicht angekommen
sind, und so hoffe ich, das der zweite Teil etwas besser wird...
3 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Super Cover, das mir vor allem wegen den Details am Seeungeheuer Ogur sehr
gefällt. Irgendwie wirkt das Cover sehr lebendig, die Wellen, das Boot,
die Figuren: spitzenklasse!!! Es wird der Angriff auf das Ehepaar O'Connor
dargestellt.
Coverbewertung:
Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Die beiden Studenten Dan Dryer und Bob McClure haben sich zu einem riskanten
Vorhaben entschlossen. Nur mit einem primitiven Einbaum wollen sie den
sagenumwobenen Loch Morar im schottischen Hochland überqueren. Dass
das Unterfangen nicht nur riskant, sondern absolut tödlich ist, müssen
die beiden jungen Männer in der Mitte des Sees am eigenen Leib erfahren.
Sie werden plötzlich von einigen lebenden Toten angegriffen, die mit
einer fischartigen Schuppenhaut überzogen zu sein scheinen. Bob kann
den widerlichen Zombies mit knapper Not entkommen, sein Freund Dan wird jedoch
in die düstere Tiefe gezogen. Wie es der Zufall wieder mal will, reist
Bill Conolly in den Ort Seaground, der direkt am Loch Morar liegt, um dort
über ein versunkenes Sträflingsschiff zu recherchieren. Er macht
die Bekanntschaft mit dem verzweifelten Bob McClure, der dem Reporter
letztendlich vertraut und schließlich von seinem schrecklichen Erlebnis
erzählt. Bill wird umgehend auch Zeuge dabei, wie der ertrunkene Dan
Dryer als Zombie zurückkehrt, um seine Freundin Marion Mitchell ebenfalls
in den See zu holen. Bill kann dies gerade noch verhindern und ruft umgehend
seinen Freund John Sinclair als Verstärkung nach Schottland.
Währendessen laufen die Vorbereitungen für das traditionelle
Motorboot-Rennen auf dem Loch Morar auf Hochtouren. Was die Teilnehmer nicht
wissen, ist dass in der Tiefe des Sees ein riesiges Monster mit dem Namen
Ogur existiert. Der Schwarze Tod hat dieses Ungeheuer aus seinem Schlaf in
dem unterirdischen Höhlenlabyrinth geweckt, und jetzt giert es nach
neuen Opfern. Das Ehepaar O'Connor, welches die Rennstrecke vor dem Start
noch schnell testen wollte, kommt Ogur gerade recht. John, Bill und Bob McClure
ahnen von dem Wiedererwachen des Monstrums noch nichts, aber sie machen die
Bekanntschaft mit dem alten McBower, der ihnen einen umfassenden Abriss
über die düsteren Legenden des Sees geben kann. Angesicht dieser
neuen Erkenntnisse rüsten sich die Männer zu einem Kampf gegen
das Grauen, welches in den Tiefen des Lochs zu lauern scheint. Mit einem
Motorboot wollen John und Bill das Gewässer erkunden, doch sie werden
bereits in der Mitte des Sees von mehreren lebenden Wasserleichen attackiert
Meinung:
In diesem ersten Teil eines Zweiteilers spielt vor allem der wild-romantische
Schauplatz eine besonders tragende Rolle. Ein geheimnisvoller See im urigen
Schottland eingerahmt von einer bewaldeten Berglandschaft, dazu der passende
Ort, in dem die Bewohner von einer düsteren Legende munkeln. Und dort
hinein bettet sich eine ansprechende Horror-Story um ein Seemonster und die
untote Besatzung einer versunkenen Sträflingsgaleere. Das titelgebende
Ungeheuer tritt in dem ersten Teil nur sehr kurz in Erscheinung, dafür
nehmen einen großen Teil die wandelnden Wasserleichen ein, die eigentlich
als Titel für den zweiten Teil herhalten - man darf also im zweiten
Teil vielleicht auf etwas mehr von Ogur hoffen. Vor allem wurden schon der
Schwarze Tod und Myxin als mögliche Drahtzieher im Hintergrund
erwähnt. Mit der bisherigen Handlung war ich eigentlich vollauf zufrieden
- die Stimmung hat gepasst, keine unnötigen Längen und Ausschweifungen,
dafür eine durchgehende Spannung von Anfang an mit der richtigen
Atmosphäre. Stellenweise hat sich JD bei den Dialogen mal wieder ein
paar Logik-Ausrutscher geleistet, oder aber Sinclair schaltet manchmal nicht
gleich. Beispielsweise auf Seite 54 unterhalten sich John und ein gewisser
Clive Thomas über das Verschwinden des Ehepaars O'Connor: "
wir haben bisher noch keine Spur von den beiden entdecken können
" erklärt Thomas, darauf John: "Aber sagen Sie, Mr.Thomas,
haben Sie die Leichen schon gefunden?" - Ähem, als Oberinspektor
bei Scotland Yard sollte unser guter Geisterjäger vielleicht doch etwas
konzentrierter zuhören
oder aber JD hat einfach etwas gepatzt,
was noch an der einen oder anderen Stelle der Fall war. Nun soviel zu den
Spitzfindigkeiten, solche kleinen Verfehlungen nehmen dieser Geschichte jedoch
nicht die Auszeichnung zu einem absolut gelungenen Sinclair-Abenteuer - und
eine Fortsetzung folgt schließlich auch noch
Besonderheiten:
- Ein kleines bisschen Hintergrundinformation: der tatsächliche Loch
Morar im schottischen Hochland; mit mindestens 310 Metern Tiefe einer der
tiefsten Seen der britischen Inseln; verfügt in der Tat über ein
eigenes Ungeheuer. Nur wird das "echte" Monster wohl Mhorag genannt - klingt
aber doch fast wie Ogur. Sein Unterschlupf wird auch in den unterirdischen
Höhlen in den Tiefen des Sees vermutet
- Damona King wird das erste Mal erwähnt.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Was soll ich sagen? Ein grandioses Meisterwerk von Ballestar - toll umgesetzt
und es entspricht eindeutig der Szene, als das Ehepaar O'Connor seine letzten
Minuten erlebt. Das Wasserspiel um das Ungeheuer ist einfach genial und gibt
dem Bild eine faszinierende Dynamik. Applaus !!
Coverbewertung: