John Sinclair Nr. 45: Die Werwölfe von Wien
Gierig suchen sie ihre Opfer. Lautlos gleiten sie wie körperlose Schatten
durch die Dunkelheit. Wenn sie die Witterung eines Opfers aufgenommen haben,
bleiben sie auf seiner Spur. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel schlagen sie
plötzlich zu. Tödlich wie immer.
von Friedrich Tenkrat, erschienen am 15.05.1979, Titelbild: Vicente
Ballestar
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Der verhinderte Tony Ballard bittet John Sinclair bei einem Fall um Hilfe.
In Wien sind mehrere Menschen von einem Werwolf getötet worden. Mit
Suko reist John nach Wien und lernt Vladek Rodensky, einen Freund von Ballard
kennen, der sie in den Fall einweiht. Er erzählt ihnen, daß ein
junger Mann namens Benno Messmer, bei Baron von Klipstein war. von Klipstein
hat eine große Waffensammlung, darunter sich auch ein Schwert aus reinem
Silber befindet. Benno Messmer wollte sich dieses Schwert ausleihen, doch
der Baron hat ihn verjagt. Unterdessen lernt Benno eine junge Frau namens
Karin Stegmann kennen, der er erzählt, daß er hier in Wien nach
seinen leiblichen Eltern sucht. Er wurde als kleines Kind adoptiert. Als
er plötzlich einen Anfall bekommt, schickt er Karin weg. Plötzlich
verwandelt sich Benno in einen Werwolf. In der selben Nacht machen sich John
und Suko im Wiener Prater, in dessen Nähe die Morde geschahen, auf die
Suche nach dem Werwolf. Sie lernen eine Prostituierte namens Sabine kennen,
die kurz darauf von dem Werwolf angegriffen und getötet wird. Am
nächsten Tag trifft sich Benno wieder mit Karin und erzählt ihr
von dem silbernen Schwert, mit dem er seine leiblichen Eltern töten
will. Verstört wendet sich Karin von ihm ab. Ein Privatdetektiv hat
mittlerweile die Adresse von Bennos Eltern herausgefunden. Während John
einen Verdächtigen namens Golo Diess observiert, befindet sich Suko
im Haus des Baron von Klipstein, da dieser befürchtet, daß Benno
Messmer dort einbrechen könnte. Tatsächlich bricht Benno in der
Nacht dort ein und stiehlt das Schwert. Als Suko feststellt, daß Benno
der Werwolf ist und verfolgt ihn in den Prater. Als Golo Diess auf dem Heimweg
ist, wird er plötzlich vom Werwolf verfolgt und flieht in den Praterzoo.
Dort muß er mit entsetzen feststellen, daß es nicht nur einen
Werwolf gibt, sondern zwei. Beide greifen Diess an, als John und Suko am
Ort des Geschehens eintreffen. Doch die Überraschung ist groß,
als plötzlich noch ein dritter Werwolf auftaucht. Dieser hat das
Silberschwert in der Hand und tötet die beiden anderen Werwölfe.
Plötzlich verwandelt er sich wieder in Benno, der John erzählt,
daß die beiden anderen Werwölfe seine leiblichen Eltern waren.
Er hatte den Keim des Bösen in sich, von dem er sich nur befreien konnte,
indem er seine Erzeuger tötete, daß nur mit dem Schwert möglich
war. Dadurch ist Benno vom Werwolf-Fluch befreit.
Meinung:
Ich finde, dies hier ist der bisher beste Roman von Fritz Tenkrat in der
John Sinclair-Reihe. Das liegt wahrscheinlich daran, daß er endlich
mal bei einem Thema bleibt und nicht ständig irgendwelche anderen
übersinnliche Begegnungen mit einbaut, wie in den anderen Romanen. Auch
benutzt John diesmal keine Bannsprüche oder kabbalistische Zeichen um
gegen seine Feinde anzukommen. Das Thema Werwolf wurde auf spannende und
unheimliche Art und Weise erzählt. Auch die Tatsache, daß Benno
eigentlich ein guter Werwolf war, hat mir sehr gut gefallen. Er hat in seinem
ganzen Leben noch keinen Menschen getötet und konnte den Drang immer
wiederstehen. Also für mich gibt es in diesem Roman nichts zu meckern.
Besonderheiten:
Dieser Roman wurde von Friedrich Tenkrat geschrieben.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Bis auf die beiden Werwölfe, hat das Cover nichts mit dem Roman zu tun.
Im Hintergrund sieht man die Wiener Staatsoper. Das Cover gefällt mir
trotzdem.
Coverbewertung:
Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
In der Gegend um den Wiener Prater nimmt eine unheimliche Mordserie ihren
Anfang. John Sinclair wird von Tony Ballard über den brutalen Killer,
welcher bereits drei Opfer gefordert hat, informiert, da die Spuren auf das
blutige Werk eines Werwolfs hindeuten. Der befreundete Dämonenjäger
kann sich leider aufgrund einer Verletzung nicht selbst um den Fall
kümmern, also machen sich John und Suko auf in die österreichische
Hauptstadt. Hier beraten sie sich mit Vladek Rodensky, einem Freund Tony
Ballards, und erfahren von ihm einige interessante Fakten zu den Tatorten,
aber auch über Baron Louis von Klipstein, welcher im Besitz eines Schwertes
aus reinem Silber sein soll. Ein junger Mann namens Benny Messmer hat mit
allen Mitteln versucht, dem Baron eben dieses Schwert abzuschwatzen - ohne
Erfolg. Die Geisterjäger beschließen, diesen Benny genauer unter
die Lupe zu nehmen.
Vorher versuchen sie auf dem nächtlichen Prater, den Mord an der
Prostituierten Sabine Falk zu verhindern, was ihnen leider misslingt. Jetzt
hält John nichts mehr, und er setzt alles daran, dem Werwolf das Handwerk
zu legen. Überrascht muss er jedoch fest stellen, dass er es nicht;
wie angenommen; mit nur einer dieser Bestien zu tun hat, und dass eine
außergewöhnliche Familientragödie auf dem Prater ihr dramatisches
Ende finden soll
Meinung:
Eigentlich eine ganz interessante Idee, was Friedrich Tenkrat hier aus seiner
Werwolfgeschichte zusammen bastelt: junger Werwolf, der mit seinem Dasein
nicht wirklich zufrieden ist, macht Jagd auf seine Werwolf-Eltern, um sich
von dem Familienfluch zu befreien. Gerade diese kleine Nebenhandlung mit
Benny Messmer gibt dieser Geschichte ihr besonderes Flair. Ansonsten verunglimpft
Tenkrat sein Lieblingsopfer Suko wieder mal ein bisschen. Da wird Champagner
getrunken, bis John ihn um Zurückhaltung bittet, und auch sonst wirkt
unser chinesischer Freund stellenweise ein wenig dümmlich und
einfältig.
Zusammengefasst hat FT jedoch ein akzeptables und durchdachtes Sinclair-Abenteuer
abgeliefert, ohne sich diesmal in irgendwelchen magischen Purzelbäumen
zu verhaspeln, so dass man diese Geschichte zu seinen besseren zählen
darf
Besonderheiten:
Ein weiterer Roman von Friedrich Tenkrat, welcher hier auch seine Figur Tony
Ballard mal wieder zum Besten gibt. Professor Zamorra wird ebenfalls kurz
von Baron von Klipstein auf Seite 16 erwähnt.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Keine Szene aus der Geschichte, und die Werwölfe sehen irgendwie albern
aus. Ich nehme an, als Vorlage hat sich Ballestar an den tatsächlich
existierenden Wolfskindern orientiert. Dafür ist die Wiener Staatsoper
richtig schön wieder gegeben
Coverbewertung: