John Sinclair Nr. 37: Panik in Tokio
Professor Ota Hakato war der erste Diener des Schwarzen Todes in Japan. Ein
schwarzer Kimono, mit Todessymbolen bedruckt, umhüllte seine hagere
Gestalt. Hakatos Ziel war es, das Reich der aufgehenden Sonne in die Gewalt
der Hölle zu bringen, es zu einem Stützpunkt des Satans zu machen.
Dazu schuf er auf der Vulkaninsel Sumisu eine Waffe mit ungeheurer
Vernichtungskraft. Den Roten Dämon. Er sollte Tokio in Panik versetzen.
von Walter Appel, erschienen am 20.03.1979, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von der japanischen Regierung gebeten, sich um Ota Hakato
zu kümmern, einen größenwahnsinnigen japanischen Professor,
der die Macht über Japan erlangen will. Hakato nennt sich selbst den
ersten Diener des Schwarzen Tods und hat eine furchtbare Waffe erfunden:
Den roten Dämon, einer unförmigen, zumeist gasförmigen Masse,
die unbesiegbar scheint und die Menschen, die es berührt buchstäblich
in nichts auflöst. Kaum ist John zusammen mit Suko in Japan eingereist,
wird er auch schon von Hakatos Leuten angegriffen, die vom roten Dämon
besessen sind. Nur mit viel Glück können die beiden durch Hilfe
einer geheimnisvollen Frau entkommen. Diese, Tomoe Akira, ist Mitglied der
sog. Kamikaze-Bruderschaft, die selbst den Kampf gegen Hakato angetreten
haben. Tomoe bringt John und Suko zum Geheimversteck der Bruderschaft, einem
alten Geisha-Haus, wo sie auf den Anführer, einen alten Zen-Meister
namens Eisai Kaoru, treffen. Dieser erzählt den beiden Engländern
mehr über Hakato und seinem Stützpunkt auf einer Insel. Dort hat
er ein riesiges unterirdisches Labor errichtet. Hakato selbst ist kein Mensch
mehr, da er sich der schwarzen Magie bedient. Doch auch Eisai Kaoru kann
nicht genau sagen, wie der rote Dämon zu vernichten ist. Sie entführen
einen Unterweltboss namens Gogen Kishi, den sie hypnotisieren und so
herausfinden, wo sich die Insel von Hakato befindet. Doch der Kampf scheint
aussichtslos. Deshalb beschließen John und Eisai Kaoru einen gewagten
Plan. Sie wollen den alten Elementargeist Kamikaze beschwören, der ihnen
bei der Vernichtung des roten Dämons helfen soll. Kamikaze ist der Geist
der Stürme und Taifune. Die Beschwörung funktioniert, doch Kamikaze
ist äußerste erbost und so muß sich John einer
gefährlichen Prüfung stellen, um so Kamikazes Hilfe zu sichern.
Während John die Prüfung besteht, und erfährt, daß der
rote Dämon nur zu vernichten ist, wenn auch Hakato stirbt, wird mitten
in Tokio das Geisha-Haus vom roten Dämon angegriffen und einige Menschen
kommen dadurch ums Leben. John und Suko schleichen sich auf die Insel und
werden von mehreren Untoten und Skeletten angegriffen. Eisai Kaoru opfert
sich dem roten Dämon, der sich wieder auf den Weg macht und ganz Tokio
zu verschlingen. John weiß ebenfalls, daß Hakato einen alten
Schrein besitzt, der von einem Schattenkrieger bewacht wird. Gelangt er in
den Besitz des Schreins, so kann er Hakato vernichten. Durch viele Gefahren
hindurch, erreichen John und Suko endlich Ota Hakato persönlich, den
sie in ihre Gewalt bringen können. Beim Schrein angekommen, können
sie den Schattenkrieger vernichten und den Schrein an sich nehmen. Doch so
leicht gibt Hakato nicht auf. Er versucht erneut John zu töten, gerät
aber in einen Geysir und wird getötet. Auch der rote Dämon, der
in Tokio wütet und einige Menschen schon getötet hat, löst
sich in nichts auf. Kamikaze zerstört durch seine Urgewalten die Insel
und somit Hakatos Labor.
Meinung:
Ein grandioser Einstieg für Walter Appel ins John Sinclair-Universum.
Der Roman bietet sehr viel Spannung, Action und Grusel. Dabei ist der Schauplatz
Tokio sehr gut gewählt. Appel versteht es, den Leser in die japanische
Kultur einzuführen. Man könnte fast meinen, er wäre selbst
persönlich dort gewesen, so gut beschreibt er die Atmosphäre und
Lebensweisen der Japaner. Hakato wirkt als überlegener Gegner recht
gut und stellt zusammen mit dem roten Dämon nicht nur für John,
sondern für die ganze Welt eine große Gefahr dar. Nicht nur einmal
hatte man das Gefühl, daß es gar keine Möglichkeit gibt,
Hakato und vor allem den roten Dämon zu vernichten. Allgemein wurden
die Charaktere sehr liebevoll und detailreich dargestellt. Vermisst hab ich
allerdings eine Sache. Ungefähr in der Mitte des Romans gibt es ein
Kapitel über eine japanische Schauspielerin, die sich in Hakatos Hand
befindet, und die er zu einer handgroßen Gefangenen verwandelt hat.
Aber leider erfährt man nach diesem Kapitel nichts mehr über ihr
weiteres Schicksal. Sie wurde einfach vergessen. Nichtsdestotrotz ein genialer
fernöstlicher Roman, der an vielen Stellen allerdings durch die ganzen
japanischen Begriffe und Namen recht anstrengend zu lesen ist. Doch für
den ersten Roman von Walter Appel kann man echt nicht meckern.
Besonderheiten:
Roman von Walter Appel.
4 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Das Cover gefällt mir recht gut, auch wenn es nicht so im Roman vorkommt.
Der rote Dämon wird nämlich als gasförmige Masse bezeichnet.
Auch wirkt das Cover etwas verschwommen.
Coverbewertung:

Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Mit eher vagen Informationen über eine Bedrohung durch die dunklen
Mächte holt man Oberinspektor John Sinclair und Suko nach Tokio. Erst
vor Ort erfahren die beiden, dass sich ein gewisser Professor Ota Hakato
auf der Insel Sumisu sein eigenes Reich des Bösen aufgebaut hat und
nun die japanische Bevölkerung bedroht, nachdem man seinen Antrag auf
den Titel eines Shogun ablehnte. Nebst den einschlägigen
Verbrechersyndikaten stehen dem Wahnsinnigen die verschiedensten
dämonischen Wesen zur Seite, wobei seine stärkste Waffe der rote
Dämon ist; eine sich ständig verändernde Wolke, die ihre Opfer
komplett auflöst. Dieses Monster plant Hakato nun auf die Millionenstadt
Tokio los zu lassen.
John und Suko lernen kurz nach ihrer Ankunft die so genannte
Kamikaze-Bruderschaft kennen, welche dem Professor Einhalt gebieten will.
Der Geisterjäger überredet die Gruppe dazu, ihren Namensgeber den
legendären Taifun-Dämon Kamikaze zu beschwören und ihn auf
ihre Seite zu ziehen.
Schließlich landen die Freunde auf der schwer bewachten Vulkaninsel
Sumisu, wo sie sich mit lebenden Skeletten, Schattenwesen und anderen
Dämonen herum schlagen dürfen, bis sie endlich Ota Hakato höchst
persönlich gegenüber stehen. Doch so einfach ist der wahnsinnige
Professor nicht zu packen. Während der rote Dämon durch Tokios
Strassen streift, rüsten sich John und Suko zum finalen Kampf, in den
auch der Dämon Kamikaze eingreifen soll
Meinung:
Gastautor Walter Appel tritt auf den Plan und beweist hier, was er in seinen
späteren Werken tatsächlich am allerbesten kann: die Charaktere,
das Niveau und den Geist einer bewährten Serie völligst zu
verunglimpfen. John und Suko verwandeln sich in zwei alberne Hallodris, die
mit den unlustigsten kindischsten Witzen um sich werfen, um sich dabei sowieso
maßlos zu überschätzen. Dazu gesellt sich ein furchtbar
stereotypischer Mega-Bösewicht à la Dr. No, welcher sich vor
lauter magischer Potenz und dämonischen Schergen kaum noch retten kann.
In seinem geheimen Labyrinth finden sich u.a. Skelette, Zombies, Schattenwesen,
so genannte Dämonische, ein Schatten-Samurai und der rote Dämon
zum fröhlichen Stelldichein. Der Schwarze Tod und dann noch dieser komische
Shinto-Schrein leisten ebenfalls ihren Beitrag. Mit magischem Gehabe spart
man auch nicht, denn hier wird mit Beschwörungsformeln, magischen
Flüchen und Bannsprüchen jeglicher Art um sich geworfen, dass einem
Hören und Sehen vergeht bzw. es mir einfach nur noch zum Hals raus
hing.
Ach ja, und dann kommt auf der Gegenseite auch noch dieser unsäglich
alberne und tumbe Taifun-Dämon Kamikaze zum Einsatz, den John in einer
der bescheuertsten Zwischensequenzen, die mir in der letzten Zeit unter gekommen
sind, zum Freund gewinnt. Einfach nur grauenhaft!
Dabei hätte sich WA statt um seine offensichtlich umfassenden
Japan-Kenntnisse, die er hier bis zur Schmerzgrenze raus hängen lässt,
viel lieber mal um eine vernünftige Gruselgeschichte statt einer solchen
Niete im Stile eines Nippon-Reiseführers bemühen
können
Besonderheiten:
- Walter Appels erster Sinclair-Ausflug, wobei ihm damit gleich ein absoluter
Sockenschuss gelungen ist und ein fester Ehrenplatz im Club der schlechtesten
Gastbeiträge - diese Auszeichnung hat er sich sogar danach noch einige
Male abholen dürfen.
- Vor lauter japanischen Lehrstunden mit alberner Magie und Monstren ist
dann zwischendrin auch die Konzentration auf der Strecke geblieben, nämlich
als John auf Seite 43 klar darauf hinweist, dass er sein Kreuz im Einsatzkoffer
auf dem Schiff liegen lässt, doch auf Seite 56 können seine Gegner
es ihm wundersamerweise vom Hals reißen
0 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Diese rote Masse erinnert vielmehr an eine neue Abart des Blob oder einfach
nur an auslaufende Farbe, als an eine Wolke. Finde ich jetzt auch nicht so
wirklich prickelnd, aber immerhin besser als die eigentliche
Geschichte
Coverbewertung: