John Sinclair Nr. 13: Geister-Roulett
Er kannte ihre Ängste und Träume. Er spielte mit den Schicksalen
der Menschen und wußte von ihrer Angst vor dem Alter. Darauf baute
er seinen Plan. Er schloß mit dem Teufel einen Pakt und versprach den
Menschen das, was ihnen niemand sonst geben konnte. Jugend und Schönheit!
Niemand durchschaute dieses Blendwerk des Satans. In Scharen kamen sie zu
ihm. Und er lud sie ein zum Geister-Roulett...
von Jason Dark, erschienen am 04.07.1978, Titelbild: Vicente Ballestar
Rezension von
Casi:
Kurzbeschreibung:
In einem Spielcasino sitzt eine Gruppe von greisen Menschen um einen
Roulette-Tisch. Auf einmal gewinnt eine ältere Frau, die von ihr gesetzte
Nummer auf dem Tableau verwandelt sich in einen Totenkopf, und auch die Croupiers
sind plötzlich Skelette. Die "Gewinnerin" wird in einen dunklen Raum
gezerrt... Was offenbar keiner mitbekommt: Es werden Fotos der Szenerie
geschossen! Diese Bilder fallen (natürlich! ;-) Bill Conolly in die
Hände, die er John zeigt und sie beschließen, Bills Informanten
zu besuchen. Doch die zwei kommen zu spät: Bei dem Casino handelt es
sich um ein Sanatorium, wo reiche Greise für einen Pakt mit Satan die
Chance bekommen, beim Roulette ihre Jugend zurück zu gewinnen. Die o.g.
Gewinnerin sucht Bills Informanten auf: Sie ist wieder jung und schön.
Und bevor die zwei mit dem Mann reden können, tötet sie ihn. Doch
John hat ihr Autokennzeichen. Während John der Autohalterin einen Besuch
abstattet, wird Bill von zwei der Croupiers entführt. John macht eine
unheimliche Entdeckung bei der Verjüngten und alle Spuren führen
in ein Sanatorium an der Südküste. John und Suko brechen auf, um
das Geheimnis des Geister-Roulettes zu lösen und Bill zu befreien.
Meinung:
Nach dem unglaublich guten Zacardi-Zweiteiler ist "Geister-Roulette" eine
wahre Ernüchterung. Obwohl John zuvor das furchtbarste Erlebnis seines
Lebens hatte, wird dies hier kaum mit einem Wort erwähnt. Der Roman
selbst kommt mir etwas phantasielos vor, Tattergreise spielen mit Satan Roulette
um ihre Jugend... Da hatte Dark schon bessere Ideen. Dazu WIEDER eine
Entführung eines Freundes von John... Einfach nicht doll! Ansonsten
ist der Roman relativ routiniert geschrieben, aber mal wieder zu wenig
dämonischer Einfluß. Wie Chris mal so treffend formulierte: Ein
Roman, den man liest und wieder vergißt...
Besonderheiten:
Auf Seite 42 (der Zweitauflage) scheint ein Satz zu fehlen. Bill wird gefragt,
ob er spielen kann. Er antwortet: "Was meinen Sie damit?" Dann scheint ein
Satz zu fehlen und Bill spricht erneut: "Ja, hin und wieder." Dann gibt es
einen Schreibformfehler (eigentlich zwei)auf Seite 48: Dark schreibt eine
Passage, die in der dritten Person verfaßt ist. Aber dennoch schreibt
Dark: "Suko hatte sich von mir.. absetzten lassen" und "Suko unternahm ...
den Versuch, mich zu erreichen". An anderen Stellen wird John aber in der
dritten Person erwähnt:"...spürte, daß sein Freund J.S. in
der Klemme saß". Ist kein Beinbruch, würde aber z.B. in einer
Klausur als stilistischer Fehler gewertet. Dann ist Suko hier superlangsam.
Er hört Johns Schuß, spurtet in das Sanatorium, überrumpelt
den Pförtner, sondiert die Lage um das Sanatorium, prügelt sich
mit einem Aufseher und dessen Hund und läßt sich von ersterem
den Weg zum Casino erklären, was er sofort stürmt. John aber
kämpft nach dem alarmierenden Schuß noch ca. 2 Minuten, ist dann
laut eigenen Angaben etwa 30 Minuten bewußtlos gewesen, dürfte
mit Courdtland dann ca. 5 Minuten "plauschen", bis Suko endlich den Raum
betritt, ergo ca. 37 Minuten... Da war Suko schon schneller! Zu guter letzt
kann mir als Tierfreund kaum gefallen, wie John und Suko hier serienweise
Hunde niederstrecken... Obwohl Dark offenbar einige Roulettebegriffe kennt
(Rateau, Plain, Carré etc.) bezeichnet er den "Topf", in dem die Kugel
gerollt wird, als Schüssel. Die korrekte Bezeichnung ist Kessel!
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension
von Bloemsemann:
Kurzbeschreibung:
Die ewige Jugend und Schönheit - mit diesem Angebot lockt der Arzt Van
Cordtland die reichen Greise in sein Sanatorium an der Küste und lädt
sie ein zum einem Roulettespiel der besonderen Art. Der Einsatz bei dem Spiel
ist jede Menge Geld, aber das wollen die betagten Herren und Damen nicht
- sie wollen ihre Jugend zurückgewinnen. Einigen der Spieler ist dieses
Glück beschieden, doch zu welchem Preis ?! Wie es ausschaut, scheint
Asmodis selbst seine Hände in dem Spiel zu haben und fordert die Seelen
der Betroffenen. Die wieder Junggewordenen kämpfen um jeden Preis, das
Geheimnis des Geister-Roulettes zu bewahren, sie gehen sogar über Leichen.
John wird durch seinen Freund Bill Conolly auf das ominöse Sanatorium
aufmerksam. Ein älterer Herr hat dem Reporter etwas Bildmaterial zukommen
lassen, auf dem man das mysteriöse Roulette im vollen Gange sehen kann:
mehrere ergraute Herrschaften sitzen um einen Roulettetisch, die Kugel verwandelt
sich in einen Totenschädel und die Croupiers werden zu lebenden Skeletten.
Der Informant wird leider umgehend von einer jungen Frau um die Ecke gebracht,
die junge Dame selbst ist eine der "Gewinnerinnen" des Roulettes. John, Bill
und Suko nehmen die Spur der Mörderin auf und landen schliesslich zusammen
mit einer neuen Patientin inklusive ihrer Tochter in dem Sanatorium des Doktor
Van Cordtland. Es kommt zur mörderischen Auseinandersetzung mit dem
Wahnsinnigen, seinen Leibwächtern, sowie den satanischen Croupiers des
Geister-Roulettes ...
Meinung:
Eine der Geschichten, die nur zur kurzweiligen Unterhaltung dienen und recht
schnell vergessen werden. Die Handlung wartet mit reichlich wenig Grusel
auf, da verwandeln sich zwar die Coupiers in Skelette und dann gibt es noch
diese Tür in die Hölle, durch welche die Gewinner des Roulettes
verschwinden und als junges Gemüse wieder in die Welt zurückkehren.
Asmodis wird auch namentlich erwähnt, aber dennoch wird sich hier reichlich
wenig gegruselt. Insgesamt ist die Story recht dünn, und das Thema "Alt
will jung werden und verkauft seine Seele an den Teufel" ist ja schon sehr
sehr klassisch - wird hier auch nicht unbedingt beeindruckend aufgegriffen.
Der Tod der alten Mrs.Jones und die Reaktionen der Beteiligten auf den letzten
Zeilen sind nochmal sehr dramatisch und erwähnenswert, wobei es sehr
abrupt und hingeklatscht wirkt. Also, lesen und wieder verschwinden
lassen ...
Besonderheiten:
Casi hat schon alle Besonderheiten aufgetischt, denen ich nichts
hinzuzufügen habe ...
1 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Eigentlich ein annehmbares Bild, auch wenn diese Szene so nicht in dem Heft
vorkommt. Die Köpfe der Croupiers verschwinden nicht gänzlich,
sondern verwandeln sich in Totenschädel. Ansonsten nicht so verkehrt
...
Coverbewertung:
Rezension
von Tom:
Kurzbeschreibung:
Einige ältere Leute wollen durch die Hilfe eines Geister-Rouletts ihre
Jugend wieder gewinnen. Allerdings müssen sie dadurch einen Pakt mit
dem Teufel eingehen. Bill Conolly fallen ein paar Fotos in die Hände,
daß einige Croupiers mit Totenköpfen zeigt. Er bittet John um
Hilfe. Gemeinsam fahren sie zu einem älteren Bekannten von Bill. Dieser
wird jedoch von einer "verjüngten" Frau ermordet. Kurze Zeit später
wird Bill entführt und die Spur führt John und Suko zu einem
Sanatorium, wo ein gewisser Dr. van Cordtland dieses Geister-Roulett betreibt.
Zusammen mit zwei Frauen gelangt er auf das Grundstück, wo er gefangen
genommen wird. Suko schleicht sich ebenfalls heimlich ins Sanatorium, und
kommt gerade noch rechtzeitig, um Bill und John vor Dr. van Cordtland und
den Totenkopf-Croupiers zu retten.
Meinung:
Im Gegensatz zu meinen beiden Vorrednern, gefiel mir der Roman recht gut.
Ein typisch durchschnittlicher Dark-Roman, ohne große Höhen und
Tiefen. Zwar kommen nicht viele gruselige Stellen vor, doch die Szenen am
Roulett-Tisch sind sehr gut beschrieben. Leider wurde der Schluss, mit dem
Schicksal von Mrs. Jones, ziemlich schnell abgehandelt. Im großen und
ganzen aber ein recht akzeptabler Roman.
2 von 5 möglichen Kreuzen:

Kommentare zum Cover:
Dieses Cover ist eigentlich in Ordnung. Kann man nicht meckern.
Coverbewertung: