John Sinclair TSB-Hörspiel Nr. 27: Die Teufelsuhr
John Sinclair TSB-Hörspiel Nr. 27: Die Teufelsuhr


In zahlreichen Legenden und Sagen wird berichtet, daß der Teufel in der Hölle lebt. Ich bin jedenfalls der Meinung, daß der Teufel überall lauert. Diese Erfahrung mußte ich machen, als mich ein Fall, der so harmlos begann, nach Wales führte. Denn dort lernte ich eine neue Variante der Hölle kennen. Da hauste der Teufel in einer alten Uhr ...


Rezension von derwahreheino:


Kurzbeschreibung:
In einem Dorf in Wales verschwinden drei Kinder. Helle Aufruhr durchfährt nun das Dorf und dessen Bewohner. Selbst das zur Hilfe gerufene Scotland Yard findet keine Spur, die zu den Kindern führen könnte. So fangen die Dorfbewohner an, sich zu misstrauen. Die Bewohner der Nachbardörfer meiden das Dorf und seine Bewohner, und als einer behauptet, dass der Teufel seine Finger im Spiel gehabt haben könnte, will absolut niemand mehr etwas mit den Bewohner zu tun haben. Aufgrund dessen beruft der Bürgermeister eine Krisensitzung ein, an der, neben ihm, auch der Pfarrer, der Wachtmeister, der Apotheker und der Lehrer des Dorfes teilnehmen. Während dieser langen Sitzung glaubt der Pfarrer den Schuldigen am Verschwinden der Kinder gefunden zu haben: Rick Holloway! Dieser wird nun rund um die Uhr von den Bewohnern observiert, bis der Lehrer eines Tages in Holloways Scheune die Kleider der vermissten Kinder findet. Des Nachts schleichen die fünf nun in Holloways Haus um ihn im Schlaf zu überraschen. Dies misslingt. Holloway, der nun im Treppenhaus steht und in seiner Hand ein Gewehr hält, erzählt, dass der Teufel ihm in einer alten Standuhr erschienen sei. Eine Schiesserei folgt, in der der Pfarrer und Holloway das Zeitliche segnen. Zusammen mit dem Sargmacher und Bestatter macht der Bürgermeister sich nun auf die Suche nach den Kindern, die er in Holloways Haus vermutet. Tatsächlich werden sie fündig, doch was sie finden schockiert sie! Die Kinder liegen in weißen Särgen und anstelle ihrer Gesichter besitzen sie Teufelsfratzen. Der Bürgermeister fast den Entschluss, die Kinder in unheiliger Erde, in der Nähe eines einsamen Hauses an den Klippen "beerdigen". Die drei schwören sich, nie ein Wort über diese Tat zu verlieren. Auf dem Sterbebett erzählt der Bürgermeister seiner Familie, was damals vorfiel.
Jahre später will Nadine Berger ihrer Verlobung, zu der auch John eingeladen ist, ausgerechnet in diesem Haus an den Klippen feiern. Am Tage vor der Feier vernimmt Nadine Kinderstimmen, die ihr sagen, dass dieses Haus dem Teufel gehört. Sie geht in den Raum, in dem sie die Stimmen vernahm, doch es befindet sich nur eine alte Standuhr darin, doch in dieser Uhr erscheint ihr der Teufel. Und er spricht Nadines Todesurteil! Die Teufelskinder erscheinen und die Verlobungsfeier droht zu einer Katastrophe zu werden! Kann John das Unheil abwenden?


Meinung:
Ein geniales Hörspiel! Selten war der Gruselfaktor bei Tonstudio Braun-Hörspielen so hoch wie in diesem!! Die Spannung baut sich langsam, aber sicher auf und ist dann, beim großen Showdown, auf dem absoluten Gipfel! Diese Kassette ist wirklich ein kleines Meisterwerk und jedem Sinclairfan wärmstens zu empfehlen! Auffallend ist, dass John erst relativ spät in das Geschehen eingreift (erst nach gut und gerne 10 Minuten hört man Johns Stimme zum ersten Mal auf dieser Kassette). Die Kinderstimme erzeugen Gänsehaut, während Rick Holloway sehr, sehr furchterregend wirkt!


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Nadine Berger will sich mit einem bekannten Antiquitätenhändler verloben. Die Feier soll in einem alten Landhaus mit einer geheimnisvollen Standuhr stattfinden, welches einmal einem Kindermörder gehört hat. Auch John Sinclair ist eingeladen. Doch schon vor dem festlichen Ereignis hat Nadine unheimliche Erlebnisse. Sie hört Kinderstimmen und sieht eine Teufelsfratze auf dem Zifferblatt der Uhr. Ihr Verlobter Don Mitchell glaubt ihr nicht, obwohl er auf der Straße drei Kinder mit Teufelsfratzen gesehen hat. Als die Feier dann losgeht, gibt es schnell den ersten Toten. John schickt die meisten Gäste nach Hause, bis auf ihn selbst und das Verlobungspaar nur noch die Schwester des Bräutigams und der Bürgermeister des Dorfes anwesend sind. John will sich seine Waffen aus dem Auto holen, wobei er von dem Untoten angegriffen wird. In der Zwischenzeit gelingt es den Teufelskindern Don Mitchell zu töten. Nadine und der Bürgermeister können sich zur Wehr setzten. Die Schwester von Don Mitchell verfällt dagegen dem Wahnsinn. John kann derweil dem Zombie entkommen der eine Klippe hinabstürzt. Der Geisterjäger kommt gerade noch Rechtzeitig, um Nadine vor einem tödlichen Messerstich zu retten. Die Satanskinder kann John mit Silberkugeln ausschalten, doch damit ist der Spuk noch nicht beendet. In der Nacht erscheint der Untote, den John die Klippen heruntergeschleudert hat wieder. Der Zombie ist der Kindermörder, welcher dem Dämon, der in der Uhr gefangen ist Opfer bringen soll. Als John mit Desteros Schwert des Zifferblatt zerstört, vergeht auch der Wiedergänger.


Meinung:
Eines der unheimlichsten und gruseligsten Hörspiele der Tonstudio Braun-Reihe, wenn nicht überhaupt. Die Stimme der Sprecherin passt perfekt und ist ansonsten nur noch auf der Kassette "Die Nacht des Hexers" zu hören. Was dieses Hörspiel in besonderem Maße auszeichnet, ist die Atmosphäre die zum durch die Musik und zum anderen durch die Hintergrundgeräusche produziert wird. So hört man im Hintergrund, selbst wenn die Sprecherin was sagt, immer das plätschern von Regen, das Flappen der Wischblätter oder das Zwitschern der Vögel. Davon könnte sich WortArt noch getrost eine Scheibe abschneiden. Natürlich ist auch die Länge dieser Kassette ausschlaggebend. So kann man in einem sechzigminütigen Hörspiel viel detaillierter auf das Geschehen eingehen als bei 45 Minuten. Das einzige, was mich an dieser Kassette gestört hat ist das Rumgeknutsche am Ende. Abgesehen davon, dass Nadine sich gerade erst verloben wollte ist es einfach nur nervig. Auch die Aussprache von "Dr. Tod" scheint den Sprechern erhebliche Schwierigkeiten bereitet zu haben, denn alle sagen ständig "Dr. Todd". Aber diese kleinen Makel werden durch die dichte Gruselstimmung vollständig ausgeglichen.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein Ballestar-Bild aus der guten alten Zeit: Düster und zum Roman/Hörspiel passend.


Coverbewertung:
5 Kreuze

Rezension von Pitichinaccio:


Kurzbeschreibung:
Dem wilden Höllentreiben ein wenig überdrüssig hat sich der Teufel Entspannung suchend nach Wales zurückgezogen und landet dort an einem auch nicht gerade ruhigen Ort, nämlich in einem ständig tickenden Uhrwerk. Etwas vergnatzt durch die sprichwörtliche Unruh im Gehäuse überredet er den örtlichen Trödler Rick Holloway (Trödler Nr.1) dazu, Kinder umzubringen und in seiner Rumpelkammer aufzubewahren. Aber Rick verpatzt es: er geht in dieser Zeit nicht regelmäßig in die Kirche und entlarvt sich so als einzig in Frage kommender Mörder der Dorfblagen. Um vor Nachstellungen des vom Mob gemeuchelten Holloways nach dessen Tod ganz sicher zu sein, vergräbt man ihn - alle christliche Sorgfalt außer acht lassend - in unheiliger Erde in der Nähe eines Spukhauses.
Als nun Jahrzehnte später das Filmsternchen Nadine Berger ihre Verlobung mit dem Londoner Antiquitätenhändler Don Mitchell (Trödler Nr.2) in just jenem Haus feiern will, passiert es: nicht nur der mittlerweile gammlige Holloway, nein, auch die drei von ihm ermordeten Gören tauchen auf und stürmen das kalte Buffet ...
Wird es John gelingen, die drei Bälger mit den Mitteln der antiautoritären Erziehung auf den richtigen Weg zurückzubringen? Und kann Nadine Berger die besessene Uhr noch umtauschen?


Meinung:
Man merkt der Produktion an, dass man sich im Hause Braun erst noch in die kleine Geisterwelt von Jason Dark einfinden musste - und das nicht nur, weil der im Hörspiel erwähnte Dr. Tod ständig 'Dr. Todd' ausgesprochen wird.
Wahrscheinlich hatte sich niemand in Wiesbaden vorstellen können, dass ein Dämon einen so bekloppten Namen hat. Auch sonst kommt der Text etwas staksig daher, aber die Vertonung bietet solide Kost und für das TSB ungewohnt unheimliche Momente; beispielweise, als Nadine nicht einschlafen kann und unter den Erzählerpart das Kinderlachen gelegt wird. Sehr schön - nur leider so selten im Hause Braun.


Besonderheiten:
Hier ist sie also: die zeitlich gesehen 1. Folge der berühmt-berüchtigten John Sinclair-Reihe aus dem Tonstudio Braun.
Marianne Lochert erzählt und Hans-Jürgen Krützfeldt schlüpft in die Rolle des hier noch sympathischen Geisterjägers, dem die aggressive Arroganz, die Helmut Winkelmann seinem John Sinclair später verlieh, noch gänzlich abgeht.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Graphisch ansprechend, aber motivisch nicht einfallsreich präsentiert sich hier der Teufel in seiner walisischen Ferienbehausung. Vielleicht wäre es in einer Kuckucksuhr lustiger zugegangen und den Partygästen wäre der ganze Zinnober erspart geblieben ...


Coverbewertung:
2 Kreuze