Falkengrund Nr. 46: Unter Teufeln
Falkengrund Nr. 46: Unter Teufeln


Exakt in der Zimmermitte stand ein Operationstisch. Er war aus messingartigem Metall, klobig, fast brutal, wirkte altertümlich und abgenutzt. Ein ungewöhnlich großer Körper lag auf dem Tisch, nahezu vollständig von grünlich-grauen Tüchern abgedeckt. Auch der Kopf war verborgen. Lediglich ein Quadrat von dreißig auf dreißig Zentimetern lag frei, auf Bauchhöhe des Mannes. Sir Darren hielt sich am Türrahmen fest. Der Bauch des Patienten war geöffnet. Muskelgewebe wurde von Spangen gehalten. Kirschfarbig glänzten Innereien durch das handtellergroße Loch. Der Körper zitterte ein wenig und bäumte sich auf, doch offenbar wurde er von Riemen am Tisch fixiert und hatte nur wenig Spielraum. Das Tuch, das den Kopf des armen Kerls bedeckte, wölbte sich immer wieder an einer Stelle, im Takt des qualvollen Ächzens. Nicht einmal richtig atmen ließ man das Opfer. Rund um den Mann verstreut lag medizinisches Werkzeug in rauen Mengen auf dem Tisch, Sonden, Zangen, gebogene Scheren, Wundhaken, vollkommen bar jeder Ordnung. Vielleicht war es auch Schuhmacherwerkeug. Sir Darren glaubte dazwischen einen Dosenöffner zu erkennen, aber fraglos täuschte er sich.