Falkengrund Nr. 10: Schattentänzer
Falkengrund Nr. 10: Schattentänzer


Dunkel, als wären sie selbst nur Schatten, warteten die Puppen an den Wänden. Seit Olaf die Tür geöffnet hatte, flackerten die Kerzenflammen im Luftzug und hauchten den künstlichen Gestalten Leben ein. Sie bekamen etwas Spinnenartiges, mit den langen dünnen Armen und den rundlichen, aufwändig herausgeputzten Körpern. Ihre Gesichter zuckten voller Unruhe, und die scharfen, langnasigen Profile schienen nicht zu den Menschen zu passen, die dieses Land bevölkerten. Es war, als gehörten die Puppen einer eigenen Rasse an, die im Kontrast zu den Leuten hier stand. Der dalang war ohne Zweifel tot. Seine Puppen lebten auf eine subtile Weise. Jemand hatte ihn hier aufgebahrt. Aber das musste nicht bedeuten, dass dieser Jemand sich noch in der Nähe befand. Die Kerzen waren kurz geworden. Sie mochten schon einige Stunden brennen, seit dem frühen Morgen. Olaf wandte sich um und stolperte rückwärts in die Hütte hinein. Die drei Männer standen jetzt dort, wo er eben noch gelegen hatte. Sie standen in seinem Blut und sahen ihn an.