Damona King Nr. 65: Im Labyrinth des Wahnsinns

Damona King Nr. 65: Im Labyrinth des Wahnsinns


Die Schritte waren jetzt ganz nahe; das Knirschen von Kies unter harten Schuhsohlen, das Rascheln von Kleidung, dazwischen die hektischen, stoßweisen Atemzüge ihres Verfolgers. Damona King schmiegte sich eng an die dünne Bretterwand. Der Kistenstapel neben ihr warf einen scharf abgegrenzten Schlagschatten, aber sie wußte, daß er nicht ausreichen würde, sie zu verbergen. Ihre Hände zitterten unmerklich, und ihr Herz hämmerte so laut, daß sie für einen Moment befürchtete, der Mann draußen müsse es hören. Ihr Blick saugte sich wie hypnotisiert am hellen Rechteck der Türöffnung fest. Sie war eine verdammte Närrin gewesen, sich im Ernst einzubilden, entkommen zu können. Gegen Ulthars Willen, das war ihr jetzt klar, hätte sie das Spiegelkabinett niemals verlassen können. Aber die Erkenntnis kam zu spät. Die gnadenlose Jagd hatte bereits begonnen.


von Henry Wolf, erschienen am 10.08.1981, Titelbild: Victor