Damona King Nr. 5: Der Eisdämon
Siebzig Jahre lang hatte er in seiner Eishöhle gelegen, erstarrt in
einem totenähnlichen Schlaf, aus dem nur einer ihn wecken konnte. Jetzt
war es wieder so weit. Der Ruf des Eisdämons hatte ihn erreicht und
schenkte ihm Leben, ein teuflisches Leben, das er nur dazu benutzte, um dem
Eisdämon Tribut zu zollen, den dieser von ihm forderte. Langsam, fast
zaghaft, schlug er die Augen auf. In den beiden Höhlen des
Totenschädels glomm ein rötliches Feuer, das immer heller wurde
und den Eisblock zum Schmelzen brachte, in dem er im Laufe der letzten siebzig
Jahre eingefroren gewesen war. Das leise Plätschern des Tauwassers hallte
durch die Eishöhle, brach sich an den gläsernen Wänden und
verhallte im Gletscher, der seit Urzeiten seine Behausung war. Allmählich
wurde die Fratze des Unheimlichen freigelegt.
von H.P. Usher, erschienen am 30.05.1979
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Damona King und Mike Hunter machen zwischen den Feiertagen vor dem Jahreswechsel
einen Skiurlaub in den Dolomiten. Dort kommt es zu einem mysteriösen
Vorfall: Die Tochter des Pensionswirtes verschwindet Spurlos. Am Tatort bleibt
nur der Abdruck eines skelettierten Fußes zurück. Ein Professor
für Geschichte erzählt Damona und Mike von der Sage des Diavolo,
einem Magier aus dem Mittelalter, der einen Pakt mit dem Satan schloss, um
eine Frau zu bekommen, die er schon lange begehrte. Doch Diavolo hatte nicht
vor seine Seele dem Teufel zu überlassen und wollte den Fürsten
der Finsternis betrügen. Daraufhin verfluchte der Höllenherrscher
den Magier und gab ihn dem Eisdämon als Sklaven. Von nun an musste Diavolo
alle siebzig Jahre erwachen, um dem Eisdämon einen Palast aus Eis zu
bauen. Der Fluch soll erst erlischen, wenn es dem Magier gelänge, zwischen
Weihnachten und Neujahr sieben Jungfrauen zu entführen und sie als eisige
Säulen in den Palast zu integrieren. Tatsächlich gelingt es Diavolo
auch die zweite Tochter des Wirtes zu kidnappen. Damona bietet sich dem
Unheimlichen als Beute an, der auch die weiße Hexe entführt. Im
Versteck des Magiers gelingt es Damona den Stein ihrer Mutter zu aktivieren.
Mit einer Spitzhacke zerstört sie die Figur des Teufels, die Diavolo
als Kraftspender diente. Der Unheimliche läuft Amok und zerstört
seinen Palast. Damona und den beiden entführten Frauen gelingt im letzten
Moment die Flucht. Diavolo wird von den Eistrümmern begraben.
Meinung:
Warum hieß dieser Roman eigentlich "Der Eisdämon"? Der kommt
nämlich in dem Roman gar nicht vor, abgesehen natürlich davon,
dass er ständig erwähnt wird, aber das war es auch. Diavolo selber
ist irgendwie kein ernstzunehmender Gegner. Zwar gelingt es ihm die zwei
Frauen zu entführen und Damona zeitweise in die Enge zu treiben aber
ansonsten ist es mit dem untoten Magier nicht weit her. Auch das Ende des
Romans ist wieder mal sehr gewöhnungsbedürftig, denn richtig
nachvollziehen konnte man die Vernichtung Diavolos nicht. Man muss sich da
eher auf eigene Spekulationen verlassen. Gefallen haben mir hingegen die
kleinen Zankereien zwischen Mike und Damona. Immerhin wird die Hauptdarstellerin
hier nicht so dargestellt, dass sie ihren starken Freund über alles
vergöttert und jede seiner Handlungen verzückt betrachtet. Damona
betrachtet ihren Freund durchaus kritisch und es gibt einige Sachen die ihr
eben nicht so an ihm gefallen. Der Alleingang Damonas ist eine weiterer Pluspunkt
dieses Romans, aber leider reicht das nicht aus, um dieses Heft über
den Durchschnitt zu heben.
Besonderheiten:
Ein Nachdruck dieses Romans erschien am 02.12.2003 in "John Sinclair Special"
Band
5.
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Der Bezug zum Roman ist zwar da, aber leider ist das Bild ziemlich schlecht
gezeichnet und wirkt wie eine Tuschezeichnung. Auf alle Fälle kein
Blickfang.
Coverbewertung:
Rezension von
Der
Kommentator:
Kurzbeschreibung:
Damona und Mike gönnen sich ein paar Tage Skiurlaub am Marmolatagletscher
in den Dolomiten. Doch auch im Urlaub werden beide mit den Kräften der
Hölle konfrontiert. In den Bergen treibt eine teuflische Gestalt sein
Unwesen. Diavolo ein Magier aus dem 13. Jahrhundert. Er wurde vom Satan verflucht
und erwacht alle 70 Jahre zum Leben um seinem Herrn, einem mächtigen
Eisdämon einen Palast zu erbauen. Wenn es ihm je gelingen sollte den
Palast vor dem Neujahr zu errichten und sieben Jungfrauen als lebende
Säulen einzubinden, dann würde der Fluch gebrochen und Diavolo
wäre frei. Diavolo entführt beide Töchter eines Gastwirtes
und verschleppt sie in sein unterirdisches Eisreich. Dort schöpft er
Kraft durch eine Eisstatue die den Satan darstellt. Damona erfährt von
den Sage um den unheimlichen Magus. Auch sie ist noch Jungfrau und bietet
sich freiwillig als 3. Opfer an. Diavolo überfällt sie in einer
Skihütte. Damona war auf den Angriff nicht gut genug vorbereitet und
kann die Kräfte ihres Amulettes nicht aktivieren. Auch sie wird verschleppt.
In Diavolos Eishöhle gelingt es ihr die weiße Magie des Amulettes
zu nutzen. Damona zerstört die Satansstatue und befreit die beiden Frauen.
Diavolo dreht daraufhin durch und zerstört den Palast mit eigenen
Händen. Damona und die Frauen flüchten sich ins Freie. Diavolo
wird von Eistrümmern zermalmt. Auf die erschöpfte Damona wartet
ein glücklicher Mike Hunter der ihr ein frohes neues Jahr
wünscht.
Meinung:
Apresski und Glühweintrinken. Holadrihoo...Nennt mich ein schlichtes
Gemüt, aber der Roman hat mir ganz gut gefallen. Zwar wirkt die Geschichte
um Diavolo reichlich konstruiert und das Finale war arg an den Haaren
herbeigezerrt, aber es kommt trotzdem genügend Spannung auf. Auch die
Szenerie in den Bergen ist gelungen umschrieben. Man hat gleich selbst das
Bedürfnis Urlaub dort zu machen. Diavolo ist schon ein unheimliches
Wesen, wie er da so durch die Berge schleicht. Wär schön gewesen,
wenn er hätte fliehen können um irgendwann Rache zu nehmen. Nun
ja da kann er einem zu Schluss fast leid tun, denn letztendlich war er ja
auch nur ein Sklave der Hölle. Die Sache mit den Jungfrauen fand ich
doch etwas albern. WARUM zum Geier müssen es immer Jungfrauen sein???
Die Entführung jeder Nichtjungfrau wäre genauso tragisch gewesen.
Nun ja und der Eisdämon selbst (immerhin der Titelgeber des Romans)
hätte durchaus weggelassen werden können. Erstens taucht er nie
auf. Hat er den Roman verschlafen oder was? Und zweitens hätte es gereicht
wenn Diavolo Satans Sklave gewesen wäre und nicht noch der des
mysteriösen Eisdämons. Schade das es keine Fortsetzung um Diavolo
gegeben hat.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover mag ich mir irgendwie ganz gern ansehen. Erinnert an die
Trashfilmplakate aus den Siebzigern. Diavolos Skelettfratze ist unheimlich,
fehlt nur noch das rote Glühen seiner Augen. Aber sein modischer Geschmack
lässt sehr zu wünschen übrig. Ein Diener der Hölle mit
pinkfarbener Bügelfaltenhose und Absatzschuhen. HHmm da sollte die
Hölle aber unbedingt den Kleiderschrank wechseln. Oder sitzt vielleicht
Florian Silbereisen unter dem Umhang. Wer weiß.
Coverbewertung: