Dämonen-Land Nr. 43: Barnabas der Vampir - Sein erstes Opfer
Gruselromane müssen nicht immer mit Action und Rasanz ausgefüllt
sein; der Ursprung dieses Genres liegt mehr in ruhigen, beinahe romantischen
Werken begründet. In dieser Tradition schreibt auch Marilyn Ross, eine
der wenigen Frauen, die sich der Phantastischen Literatur gewidmet haben.
Ihr - Barnabas der Vampir - ist eine Familienchronik des Schreckens, spannend
und unheimlich für denjenigen, der auf allzu vordergründige Effekte
verzichten kann. Ein interessanter Roman, der das Grusel-Genre von einer
anderen Seite zeigt. Freuen Sie sich auf ein Treffen mit Barnabas, dem -
etwas anderen Vampir... Ihr Dämonen-Land-Redakteur
von Marilyn Ross, erschienen am 04.06.1991, Titelbild: JAD
Dieser Roman erschien erstmals 1977 als VHR
Band 211
Rezension von
Stefan
Schrage:
Kurzbeschreibung:
Seit Generationen lebt die Familie Collins auf einem großen Anwesen
an der Südostküste des US-Bundesstaates Maine. So auch Margaret
Collins, die um 1900 mit ihrem Mann Jonas, den beiden Kindern und einigen
Domestiken in der Villa von Collinwood lebt. Eines Abends taucht dort Barnabas
Collins auf, ein Vetter von Margarets Mann Jonas, der direkt aus England
gekommen ist und mietet sich in dem ehemaligen Herrenhaus auf Collinwood
ein. Margaret ist sehr beeindruckt von dem neuen Verwandten und auch ihre
Tochter Greta ist erfreut und hingerissen von dem Familienmitglied aus England.
Allerdings pflegt Vetter Barnabas einen eigenartigen Lebensstil zu führen.
Angeblich beschäftigt er sich mit schwierigen wissenschaftlichen
Experimenten und ist am Tag nicht anzutreffen. Erst nach Sonnenuntergang
taucht er dann auf und nimmt am gesellschaftlichen Leben teil. So
läßt er es sich auch nicht nehmen, Tochter Greta, die seit der
Geburt auf den Rollstuhl angewiesen ist, in den Garten hinauszufahren. Jedesmal
ist Greta ermattet von dem abendlichen Ausflug und an ihrem Hals sind jedesmal
zwei kleine Wunden, die Margaret zunächst für Insektenstiche
hält. Im Laufe der Zeit jedoch kommt Margaret hinter das dunkle Geheimnis
von Vetter Barnabas, der ein Vampir und mit jenem Barnabas Collins identisch
ist, der hundert Jahre zuvor bei Nacht und Nebel Collinwood verlassen hatte
und nach England emigrierte, nachdem seine Liebe tragisch endete und seine
Verlobte sich von den Klippen ins Meer stürzte. Auch Margaret wird in
die unheimlichen Ereignisse um Vetter Barnabas, die sich im Laufe der
nächsten Jahre zutragen, verwickelt. Während Barnabas' Anwesenheit
verschwinden junge Mädchen aus dem nahegelegenen Fischerdorf Collinsport
und auch fällt eine von Margarets Zofen dem unheimlichen Verwandten
aus England zum Opfer. Als Margaret hinter das schreckliche Geheimnis von
Vetter Barnabas kommt, ist sie fest entschlossen, vor allem ihre Tochter
Greta und ihr Adoptivkind Judith vor den unheimlichen Barnabas zu schützen.
Doch ihm kann nicht nachgewiesen werden, dass er wirklich etwas mit den
geheimnisvollen Todesfällen zu tun hat, die sich immer wieder in und
um Collinwood ereignen. Als schließlich Greta an einer schweren Krankheit
stirbt und Judith, die Barnabas heiraten wollte, letztendlich ihren Freund
Jim ehelicht und mit ihm nach Boston zieht, ist Barnabas Collins genau so
schnell aus Collinwood verschwunden wie er Jahre zuvor aufgetaucht ist...
Meinung:
Vorliegender Roman ist eine Neuauflage des ersten Bandes einer Mini-Subserie
aus der Vampir-Horror-Roman-Reihe aus den 70er Jahren. Diese Subserie war
von Februar bis Dezember 1977 unter dem Titel "Barnabas der Vampir" mit insgesamt
neun (?) Romanen erschienen. Diese Romane unterschieden sich darin, dass
die Autorin Marilyn Ross hier "sanften" Grusel walten ließ und
weitestgehend auf Action- und Splatterszenen verzichtete. Die Story ist als
Familienchronik aufgebaut und der Hauptprotagonist, Barnabas Collins, von
dem der Leser weiß, dass er ein Geschöpf der Finsternis ist, ist
nicht wirklich ein Guter aber auch kein wirklich Böser. Der Schreibstil
des Barnabas-Romans erinnert an die sogenannten Romantic-Thriller oder die
Romanserien wie "Mitternachts-Roman" oder "Geheimnis-Roman", die der Bastei
Verlag vor allem in den 80er Jahren für die weiblichen Leser konzipierte.
Mir gefiel der vorliegende Roman sehr gut, und ich gebe ihm satte 4 Kreuze
Besonderheiten:
1. Band einer Subserie aus der Vampir-Horror-Roman-Serie die 1977 unter dem
Titel "Barnabas der Vampir" erschien.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die abgebildete Szene kommt zwar im Roman nicht so vor, jedoch kann man sich
den abgebildeten Vampir gut als Barnabas Collins vorstellen. Passt ganz gut
zur Geschichte. 2 Kreuze
Coverbewertung: