Alan Demore Nr. 2: Der Folterknecht des Teufels

Alan Demore Nr. 2: Der Folterknecht des Teufels


Der Folterknecht des Teufels
Der magische Dolch in meiner rechten Hand zitterte. Seine Klinge leuchtete grünlich auf und ich wusste mit einem Schlag, dass der Dämon in der Nähe lauerte. Mein Blick schweifte über die Köpfe der Menschen, deren Körper bis zum Hals in den Boden eingesunken waren. Der Folterknecht des Teufels wollte auch mich auf diese Weise hinab in die Hölle zerren.

Der Schrecken aus der Tiefe
Der Marianengraben lag im südlichen Pazifik. Über elftausend Meter ging es hinab in die absolute Dunkelheit. Kein Lebewesen konnte dort unten überleben. Der Druck des Wassers war zu stark und hatte selbst U-Boote zerdrückt wie eine leere ColaDose. Doch es gab Leben auf dem Grund des Grabens. Höllisches Leben, denn die schwarzen Ritter waren Dämonen und warteten ständig auf neue Opfer.


von Benjamin Cook, erschienen im Dezember 2007, Titelbild: Ugurcan Yüce
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Teil 1: Der Folterknecht des Teufels
In Blackfort, einem kleinen schottischen Dorf wurde vor zweihundert Jahren ein Teufelsdiener, der als Folterknecht des Teufels verschrien war, weil er junge Mädchen in grausigen Ritualen dem Satan geopfert hat, vom Pfarrer mit einem brennenden Holzkreuz gebrannt und in seiner Hütte verbrannt. Doch der Teufel lies ihn nicht sterben und in der heutigen Zeit ist der Folterknecht des Teufels zurückgekehrt. Er will sich an allen Dorfbewohnern für die damalige Tat rächen, beginnt aber zuerst bei den Nachkommen der Männer, die den Pfarrer damals begleitet haben. So wird der Wirt des Dorfes, als er einen betrunkenen Gast nach Hause fahren will, vom Asphalt der Straße aufgesogen. Zuerst nur bis zur Hüfte, doch nachdem die Polizei und Rettungskräfte vergeblich versucht haben, ihn zu befreien, wird er komplett in die Straße gesogen. Durch seinen Freund, den Polizisten Jim Morton, erfährt Alan Demore von der Sache und macht sich auf den Weg nach Blackfort. Kurz nach seiner Ankunft versinkt die Frau des örtlichen Konstablers Stone im Boden ihres Hauses, doch Alan kann die Frau mit seinem magischen Dolch, der die Sogkraft umkehrt, retten. Zur gleichen Zeit hat sich der Folterknecht des Teufels, der als Skelettgestalt mit roten Augen und brauner Kutte auftritt, die Kirche erobert und sie zum Teil einstürzen lassen. Auch der Pfarrer steckt bereits im Boden des Gotteshauses, kann aber ebenfalls von Alan gerettet werden. Konstabler Brad Stone sollte unterdessen das Dorf evakuieren, doch die Magie des Teufelsdieners hat alle Dorfbewohner auf dem Marktplatz erwischt und bis zum Hals in den Boden sinken lassen. Nur eine Gestalt ist noch am Marktplatz zu sehen, und es stellt sich heraus, dass es sich bei dem farbigen New Yorker um Mark Barrow handelt, der ebenfalls wie Alan Demore ein Ritter des Lichts ist und von einem Druiden namens Zargon auserwählt wurde. Barrows war auf der Suche nach Alan und will sich nun ebenfalls dem Teufelsdiener entgegenstellen. Doch dessen Magie scheint zu stark und es gelingt dem Kuttenmann, Alan und Mark zu entwaffnen und sie ebenfalls im Boden einsinken zu lassen… Als alles verloren scheint, erscheint der Pfarrer, der sich an die alten Geschichten erinnert hat, mit einem brennenden Kreuz, das er aus der Kirche geborgen hat. So gelingt es ihm, den Teufelsdiener zu vernichten und den Teufels selbst, dessen Fratze sich am Himmel gezeigt hat, zu vertreiben. Die Dorfbewohner sind danach nicht mehr vom Boden eingeschlossen und können sich an nichts mehr erinnern. Mark und Alan trennen sich mit dem Versprechen, in Kontakt zu bleiben.

Teil 2: Der Schrecken aus der Tiefe
Alan Demore wird von einer Gruppe Dämonen, die sich die schwarzen Ritter nennen, in eine Falle gelockt; jedoch von einem engelsgleichen Wesen gerettet. Dieser Engel teilt dem Privatdetektiv mit, dass er eine Prüfung zu bestehen habe, den Blick in den Spiegel der Seele. Dabei soll Demore auch seinen Ursprung erkennen, ohne daran zu zerbrechen. Der Engel schleudert den Dämonenjäger in die Vergangenheit, und er erlebt im Jahr 1961 wie seine Mutter auf der Insel Guam von einem Dämon geschwängert wird - seinem wahren Vater! Der ist zu allem Überfluss auch noch der Anführer der schwarzen Ritter. Wieder in der Gegenwart trifft Alan auf seinen Lehrmeister, den Druiden Marzalin, der ihm erklärt, dass die Dämonen ein Wesen des Bösen zeugen wollten, und dass er - Alan - dieser neue Spross der Hölle werden sollte. Doch die Herrin vom See und der Magier Merlin haben ihm das leuchtende Auge in den Körper gesetzt, das die Kraft des Bösen eindämmte. Genau dieses leuchtende Auge, von dem keiner genau weiß, worum es sich dabei handelt, will auch der Anführer der schwarzen Ritter in seinen Besitz bringen, um einen Sieg für das Böse herbeizuführen. Im Marianengraben existieren die schwarzen Ritter als riesige Krakenwesen, eine Gestalt, in der sie selbst für Druiden schwer zu besiegen sind. Es gelingt Merlin, nicht nur Alan Demore und Marzalin nach Camelot, das in einer anderen Dimension liegt, zu bringen, sondern auch die schwarzen Ritter, die hier in ihrer ursprünglichen Gestalt als Reiter mit Skelettkörpern erscheinen müssen. Im Kampf mit seinem Vater gelingt es Alan, das leuchtende Auge zu aktivieren und mit den Strahlen, die nun aus seiner Stirn treten, den Dämon zurückzuschlagen. Endgültig vernichtet ist er dadurch allerdings nicht.


Meinung:
Der dritte Alan Demore-Roman ist ein typischer Gruselroman mit einer gradlinigen aber spannenden Handlung, in der nicht nur der Teufel seinen ersten Auftritt in der Serie hat, sondern auch der zweite Ritter des Lichts ins Spiel kommt. Aufgrund der sich überschlagenden Ereignisse erfährt der Leser noch nicht allzu viel von Mark Barrow, aber das kann ja noch kommen. Sehr gut gefallen hat mir, dass der Teufel bei seinem Erscheinen stets stumm geblieben ist, das hat dem ganzen noch einen etwas unheimlicheren und bedrohlichen Touch gegeben. Leider wurde nicht ganz geklärt, woher der Teufelsdiener, der übrigens die ganze Zeit namenlos geblieben ist, die Macht hat, eine Kirche einstürzen zu lassen und die Waffen von Alan und Mark an sich zu reißen (die sonst ja gegen seine Magie gewirkt haben), dann aber von einem brennenden Holzkreuz vernichtet wird. Doch alles in allem war es ein spannender Roman, der 3 Kreuze verdient hat und mich an die Sinclairs der frühen 80er erinnert hat. Und da Benjamin Cook ja Jason Dark als eines seiner Vorbilder angegeben hat, wird er diese Bemerkung wohl auch so verstehen, wie sie gemeint ist - als Kompliment… ;o)
Mit dem zweiten Roman dieses Bandes werden der Serienhintergrund und die Vergangenheit Alan Demores behandelt. Dass ein Kämpfer für das Gute von einem Dämon abstammt, ist zwar nicht unbedingt etwas Neues, aber immerhin noch außergewöhnlich genug, um die Figur des Privatdetektivs interessant zu machen und der Geschichte eine neue Wendung zu geben. Dabei werden neben den Enthüllungen auch noch neue Fragen aufgeworfen, z.B. warum Alan 1961 gezeugt wurde, eine Zeit in der nach eigenen Angaben noch lange nicht geboren war. Eine interessante Figur scheint auch der namenlose Engel zu sein, von dem man wohl noch hören wird, wenn ich die Worte Marzalins richtig verstanden habe. Für den richtigen Horror-Faktor sorgen in dieser Geschichte die schwarzen Ritter in ihrer Tarngestalt, als sie ein U-Boot und einen Frachter in ihre Gewalt bringen. Alles in allem sehr kurzweilige Unterhaltung, die für die Ausweitung des Serienhintergrundes dieses Mal auf vier Kreuze kommt.


Besonderheiten:
Teil 1: Der Folterknecht des Teufels:
Erster Auftritt von Mark Barrows, des zweiten Ritters des Lichts.
Erste Erwähnung des Druiden Zargon.
Erster Auftritt des Teufels


Teil 2: Der Schrecken aus der Tiefe:
Alan Demore erfährt, dass sein Vater der Anführer der schwarzen Ritter ist.
Erster Auftritt des namenlosen Engels.
Erster Auftritt des leuchtenden Auges.
Erste Erwähnung des Dämons Aramos, der rechten Hand des Teufels.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild hat mit beiden Romanen nichts zu tun, zeigt eine typische Opferungsszene, und irgendwie kann ich mir den Typen mit dem komischen Schnauzbart so gar nicht als Helden der Szenerie vorstellen…


Coverbewertung:
2 Kreuze
Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Das Motiv vom Titelbild des Alan Demore Romans Nr. 2 stammt ursprünglich vom Comic "GESPENSTER GESCHICHTEN-SPEZIAL" Nr. 16:

Gespenster-Geschichten Spezial Nr. 16: Teufelsdiener


Und auch auf dem Geister-Schocker Hörspiel Nr. 4 wurde es noch einmal verwendet:

Geister-Schocker Hörspiel Nr. 4: Der Hexenjäger